Um den Missbrauch einzudämmen, hat das MPS die weltweit größte Personen-Datenbank aufgebaut, in der nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua Daten von inzwischen rund 1,3 Milliarden Chinesen abgelegt sind: Name, ID-Kartennummer und Foto. Per Web-Zugriff oder SMS-Anfrage könne künftig jeder überprüfen, ob ein bestimmter Name zu einer bestimmten ID-Kartennummer passt. Ist dies der Fall, wird bei Online-Anfragen zudem das gespeicherte Bild der entsprechenden Person angezeigt.
Ziel des freien Online-Zugriffs auf die Datenbankeinträge sei unter anderem, eventuelle Fehler bei der Erfassung der Daten aufzudecken, heißt es bei Xinhua. China hatte im Jahr 2004 damit begonnen, neue Identifizierungs-Chipkarten an die Bürger auszugeben – und die elektronische Überwachung nimmt kontinuierlich zu. Hotels in der Provinz Guangdong beispielsweise müssen seit Herbst vergangenen Jahres die Daten ihrer Gäste innerhalb von drei Stunden nach dem Check-in online an die örtliche Polizei übermitteln.
Und da im Reich der Mitte offenbar auch bei der Liebe häufig getrickst wird, legten die Behörden in Peking zuletzt auch noch eine Heirats-Datenbank an. Neben Namen, Adressen und ID-Kartennummern sind dort Informationen zum Familienstand von Einwohnern der Millionen-Metropole einsehbar. Ziel sei der Schutz vor Heiratsschwindlern und die Vermeidung von Mehrfachehen, teilten die Behörden mit.
Autor(en)/Author(s): (pmz/c't)
Quelle/Source: Heise online, 12.02.2007