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Schluss mit dem Papierkram! In Zukunft sollen Unternehmen Lohnsteuerbescheinigungen elektronisch an das Finanzamt verschicken können. Das hat die Bundesregierung heute beschlossen. Die Lohnsteuerkarte hätte damit praktisch ausgedient. Die Bundesregierung will mit der Neuerung das Steuerverfahren schneller und einfacher machen. Nach SPD-Angaben ist durch das so genannte Steueränderungsgesetz 2003 der Weg für "eine elektronische Variante der sprichwörtlichen Steuererklärung auf der Postkarte" geebnet.

Wie schon Lohnsteueranmeldungen sollen Arbeitgeber demnächst auch -bescheinigungen elektronisch an die Finanzämter übermitteln können. "Damit entfällt das aufwendige Aufkleben auf die Lohnsteuerkarte." Die Arbeitnehmer erhielten einen Ausdruck der Daten und könnten schneller einen Steuerbescheid - und gegebenenfalls eine Rückerstattung vom Fiskus - empfangen.

Die elektronische Lohnsteuerbescheinigung ist nicht das erste Internet-Angebot der Finanzbehörden. Bereits jetzt können die Bürger mit dem so genannten Elster-Programm unter anderem ihre Einkommensteuererklärung per Internet absenden.

Trotzdem werden die meisten Steuererklärungen nach Angaben des Finanzministeriums weiterhin auf Papier abgegeben. Bei 36 Millionen Lohnsteuerkarten und -bescheinigungen sowie 19 Millionen Lohnsteueranmeldungen habe dies einen erheblichen Bearbeitungs- und Verwaltungsaufwand zur Folge.

SPD-Finanzexperte Joachim Poß begrüßte das neue Gesetz der Bundesregierung. Viele Steuerzahler könnten bald auf "das Ausfüllen und Lesen einer Vielzahl von meist überflüssigen Spalten und Zeilen" der Erklärungsvordrucke verzichten.

Nach Angaben von Poß wird in Nordrhein-Westfalen in einem Pilotverfahren eine gestraffte Steuererklärung getestet, die aus einem "einfachen, zweiseitigen Formular" besteht.

Bundesfinanzministerium: Informationen zur Modernisierung des Lohnsteuerverfahrens

Quelle: Spiegel online, 02.09.2003