Nach Angaben von Pföhler wird die elektronische Akte bereits in zwei Krankenhäusern getestet. Sofern es gelingen sollte, das System als branchenweite Standardlösung zu etablieren, wäre der Datenabgleich mit anderen Leistungserbringern möglich, hofft Pföhler. Damit könnte die Patientenakte zum Turbolader für das deutsche Gesundheitssystem werden, in dem die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ins Stocken geraten ist.
Nach den Interview-Angaben von Pföhler ist die Patientenakte der Rhön-Klinikum AG kein passiver Datenspeicher, sondern mehr eine Art Suchmaschine, in der alle Daten zu einem Patienten in einer Abfrage zusammenlaufen. So könne sich der behandelnde Arzt bei Eingabe einer Diagnose gleich sehen, an welchen Krankheiten andere Patienten mit dieser Diagnose litten. Im Interview spricht Pföhler von einem "lernenden System, wie wir es von Google oder Amazon kennen". Die elektronische Rhön-Patientenakte soll die kommende elektronische Gesundheitskarte und die ärztlichen Heilberufsausweisen integrieren können.
Zur elektronischen Gesundheitskarte und der Reform des Gesundheitswesens siehe auch:
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- Verträge unterzeichnet
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- Im Plan voran
- Testregionen sind offiziell
- 22C3: Mehrklassengesellschaft durch Gesundheitskarte
- Karten-Spezifikationen vollständig veröffentlicht
- Alle österreichischen Gesundheitskarten sind verteilt
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- Testmaßnahmen in Kraft getreten
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- Elektronische Gesundheitskarte: Entschleunigung oder Beschleunigung?
- Ist das Foto notwendig?
- Biosig 2005: Vom Ohr zum Herz
- Elektronische Gesundheitskarte: 2006, 2008, 2010
- Schaar: Gesundheitskarte frühestens in 5 Jahren voll funktionsfähig
- Elektronische Gesundheitskarte auch in der Schweiz
- MedCAST: Nach der Gesundheitskarte ist vor der Gesundheitsakte
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- Elektronische Gesundheitskarte soll eine Milliarde einsparen
Autor(en)/Author(s): (Detlef Borchers) / (jk/c't)
Quelle/Source: Heise online, 28.07.2006