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Monday, 8.07.2024
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Verspricht bis zu 265.000 neue Arbeitsplätze

Nach Ansicht der Bundesregierung sollen 98 Prozent aller deutschen Haushalte ab 2008 die Möglichkeit für einen Zugang zu einem breitbrandigen Internet-Anschluss haben. "Mit der angestrebten 95 Prozent-DSL-Abdeckung und unter Einrechnung der Funktechnologien ist eine Flächendeckung von 98 Prozent in zwei Jahren erreichbar", sagte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Bernd Pfaffenbach, heute im Rahmen der Branchenmesse CeBIT in Hannover. Hierfür seien insbesondere Zugangstechnologien wie WiMAX, UMTS und der Ausbau des Kabelnetzes relevant.

Bis dahin ist noch einiges zu tun: Zwar stieg die Zahl der Breitbandzugänge im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 10,6 Millionen, aber bei der Haushaltsabdeckung liegt Deutschland weit hinter Ländern wie Südkorea mit 70 Prozent oder der Schweiz mit 60 Prozent. Doch der Markt soll es schon richten, gab Pfaffenbach zu verstehen: Neben der in Deutschland dominierenden DSL-Übertragung werde nunmehr verstärkt das Fernsehkabelnetz ausgebaut. Zudem seien erste Angebote auf Basis von Funktechnologien gestartet. Dies und die gestiegene Nachfrage nach Breitbandanschlüssen führen dazu, dass immer mehr Gebiete erschlossen werden, die bisher nicht versorgt seien.

Durch breitbandige Internet-Zugänge könne das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland bis 2010 um bis zu 46 Milliarden Euro stärker ausfallen. Zudem können bis zu 265.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, zitierte Pfaffenbach aus einer Studie, die die Partner der Deutschen Breitbandinitiative (Bundeswirtschaftsministerium, Initiative D21 und BITKOM) heute vorgestellt haben. Doch der BITKOM erwartet nach einem Statement für dieses Jahr keine zusätzlichen Stellen in der Informationstechnologie. Und frühere Versprechungen wurden nicht einmal annähernd erfüllt: In 2005 entstanden - statt wie erwartet 10.000 - nur 4.000 neue Arbeitsplätze in der ITK-Branche.

"Die Unterhaltungsindustrie hat mit Musik-Downloads die Chancen erkannt und erste Trends für mehr Breitbandnutzung gesetzt. Langfristig bieten die Bereiche E-Commerce, E-Government, E-Health und E-Learning viel versprechende Anreize", so der Siemens-Vorständler und Chef der Initiative D21, Thomas Ganswindt. "Wir brauchen Inhalte und Anwendungen, deren Nutzen klar erkennbar ist. Dabei ist künftig eine Verwaltung mit ihren Dienstleistungen ebenso gefragt, wie die Unternehmen", sagte Ganswindt. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern nutzten bereits heute Breitband, bei den Kleinstunternehmen sind es aber erst 36 Prozent. "Hier schlummert erhebliches Potenzial", hieß es.

Die Partner der Breitbandinitiative wollen bei den Themen Flächendeckung, Mittelstand sowie Inhalte und Anwendungen ihre Anstrengungen intensivieren. Als nächsten Schritt kündigte man ein Gipfeltreffen mit Vertretern der Content-Industrie an.

Autor: (as)

Quelle: de.internet.com, 14.03.2006

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