In jedem modernen Kraftfahrzeug erfassen Sensoren den Betriebszustand: Geschwindigkeit, Motordrehzahl und offene Türen melden sie ebenso wie Öldruck, Kühlwassertemperatur oder Tankinhalt. So informieren sie den Fahrer ständig über die "Gesundheit" seines Autos. Landet er selbst einmal im Krankenhaus, interessieren sich Ärzte für seine Vitalparameter. Ebenso kann es in Reha-Kliniken, bei der Nachsorge zu Hause oder beim Training von Sportlern wichtig sein, den Puls, die Körpertemperatur oder den Sauerstoffgehalt des Bluts kontinuierlich zu messen und zu überwachen.
Jeder Sensor übermittelt seine Werte ohne lästiges Kabelgewirr in den Funkstandards ZigBee oder Bluetooth mit einer Reichweite von 10 bis 100 Metern an eine zentrale Basisstation. Sie analysiert die einzelnen Messungen, erkennt medizinisch relevante Ereignisse und sendet sie - falls erforderlich - zur Arztpraxis, in die Klinik oder in eine andere Betreuungseinrichtung. Eine Variante von VitaSENS® überträgt die Daten direkt an ein Mobiltelefon, das diese dann bei einem Notfall, ebenfalls weitersendet. So wird maximale Mobilität gewährleistet.
"Mit zwei Herstellern medizintechnischer Geräte arbeiten wir derzeit zusammen, um unseren Prototypen in ein serienmäßiges Produkt zu überführen", sagt Christian Weigand vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS zum Stand der Entwicklungen. "Wichtig ist auch eine weitere Minaturisierung aller Komponenten, um den Patienten noch weniger zu stören." Dabei müssen die Forscher stets darauf achten, dass der "körperliche Betriebszustand" verlässlich erfasst und möglichst fehlerfrei übermittelt wird.
Autor: Dr. Johannes Ehrlenspiel
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.11.2005