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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
eGovernment - der Weg aus der Krise für die IT-Industrie?

Die Informations- und Kommunikationsbranche befindet sich in einer der größten Krisen seit ihrem Bestehen. Seit dem Platzen der künstlich am Leben gehaltenen Internet-Blase "stottert" der bisher von zweistelligen Wachstumsraten verwöhnte Industriebereich. Y2K- und Euro-Umstellung führten zu zusätzlichen Belastungen für die Anwenderunternehmen und einer kritischen Beurteilung der in den letzten Jahren getätigten Investitionen. Die allgemeine internationale Wirtschaftsflaute verursacht eine zusätzliche Investitionszurückhaltung und rigide Sparmaßnahen. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Bereich der öffentlichen Verwaltungen wieder an Bedeutung. Durch im Vergleich zur Industrie deutlich komplexere Entscheidungsprozesse und eine deutlich geringere Afinität zu neuen Trends und Technologien beteiligten sich öffentliche Verwaltungen deutlich vorsichtiger am "IT-Boom", was nun zu einem überproportionalen Wachstum bei IT-Investitionen führen könnte. "Investitionssicherheit" durch die Bundestagswahl

Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass in den Monaten vor einer Bundestagswahl deutlich weniger Investitionsentscheidungen im öffentlichen Bereich getroffen werden. Mit der Fortführung der rot-grünen Bundesregierung wurde eine gewisse "Investitionssicherheit" geschaffen. Ein Regierungswechsel fand nicht statt, so dass eigentlich davon ausgegangen werden kann, dass die in den letzten vier Jahren angestoßenen IT- und eGovernment-Projekte weitergeführt werden.

Getrübt wird diese Situation durch die leeren Kassen in Bund, Ländern und Kommunen und das Sparprogramm der alten und neuen Bundesregierung.

Was passiert mit den zahlreichen in den letzten Jahren angestoßenen eGovernment-Initiativen?

Initiative D21, Bund Online 2005, Schulen ans Netz - in den letzten Jahren wurden zahlreiche e- Government-Initiativen medienwirksam ins Leben gerufen. Ziel aller dieser Aktivitäten war es, einen modernen Staat zu entwickeln, die Prozesse in der öffentlichen Verwaltung zu optimieren und das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium zwischen Bürger und Staat zu etablieren.

Die Frage, die sich nun stellt, ist, inwieweit diese Initiativen von den Sparmaßnahmen der Bundesregierung und den drastischen Kostensenkungs-maßnahmen in Ländern und Kommunen betroffen sein werden. Und selbst wenn klar ist, dass Deutschland sich nicht gänzlich vom eGovernment verabschieden wird, muss dennoch geklärt werden, welche Fortschritte zu verzeichnen sind, welche Investitionen bereits getätigt und welche geplant sind.

Mit welchem Lösungsportfolio und welchen Strategien können Anbieter in diesem Segment Fuß fassen?

Die IT-Strukturen in Verwaltungen unterscheiden sich zum Teil erheblich von denen in Unternehmen. Nicht nur eine andere Zusammensetzung des Buy- ing-Centers, sondern auch die große Abhängigkeit von Rechenzentren, insbesondere auf Landes- und kommunaler Ebene, machen eine spezielle "ÖV-Strategie" für Anbieter notwendig. Wie diese gestaltet und optimiert werden kann, soll auch Inhalt der Studie sein.

TechConsult Studie untersucht eGovernment- Marktpotential in Deutschland 2002/2003

Im Rahmen einer neu aufgelegten MultiClient-Studie mit dem Titel "eGovernment 2002/2003 - die Investitionshoffnung" wird sich das Kasseler Marktforschungsunternehmen TechConsult den Marktaussichten des eGovernment-Marktes in Deutschland für die nächsten beiden Jahre annehmen. In Interviews mit Entscheidern aus öffentlichen Verwaltungen der unterschiedlichsten Größen werden Themen angesprochen wie

  • Welcher "Bedarf" besteht auf Bundes-, Länder- und Kommunal-Ebene?
  • Was sind wichtige Lösungsthemen im Bereich "ÖV" ?
  • Welche Budgets stehen bereit oder können kurzfristig allokiert werden?
  • Welche Entscheidungsstrukturen (Buying Center) sind anzutreffen?
  • Welche Vergabeprozesse herrschen vor?
  • Welche Regularien und "Hindernisse" müssen speziell beachtet werden?
  • Welche Präferenzen bestehen bzgl. Produkt- und Service-Anbietern herrschen vor?
  • Welchen Raum nimmt das Thema Linux und entsprechende Services ein?
Die Ergebnisse der Befragung sollen einen fundierten Überblick sowohl über hemmende als auch treibende Faktoren aus Sicht des deutschen Anwendermarktes, mit den bestehenden und zukünftigen Anforderungen an die Marktteilnehmer, ermöglichen. Darüber hinaus soll mit der Befragungmehr Klarheit geschaffen werden, in welchen Anwendungsbereichen der öffentliche Bereich sich zuerst für neue IT-Investitionen entscheiden wird.

Summary:

Die IT-Industrie ist in der Krise, die Anwenderunternehmen sind zu rigiden Spar- maßnahmen gezwungen. Vor diesem Hinter- grund gewinnt der Bereich "Öffentliche Auftrag- geber" wieder an Bedeutung, da die Zurückhal- tung dieses Segments in der Boom-Phase jetzt zu überproportionalen Wachstum führen könn- te. Dazu sind in Deutschland in den letzten drei Jahren unzählige E-Government Initiativen dis- kutiert und geplant worden. Fraglich ist, welche Fortschritte zu verzeichnen sind, welche Inves- titionen bereits getätigt und welche geplant sind.

Nach der Bundestagswahl ist außerdem eine gewisse "Planungssicherheit" eingetreten, die zu klaren Aussagen und Handlungen im Be- reich "ÖV" auf allen Ebenen - Bund, Länder und Kommunen - führen sollte. Somit ist der richtige Zeitpunkt für eine entsprechende Analyse und fundierte Prognose gekommen.

In einer neuen Studie untersucht das Markt- forschungsinstitut TechConsult, Kassel, die kurz- und mittelfristigen Investitionsvorhaben im öffentlichen Bereich. Mit den Ergebnissen der Untersuchung erhält der Markt dann auch eine Antwort auf die Frage "eGovernment 2002/2003 - die Investitionshoffnung."

Die Ergebnisse der Studie werden im Februar 2003 der Öffentlichkeit präsentiert werde

Quelle: aboutIT

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