Linux hat gegenüber proprietären Betriebssystemen durch den offenliegenden Code den Vorteil, dass indische Entwickler die Software für eigene Bedürfnisse anpassen könnten, heißt es zur Begründung der Initiative. Detailentscheidungen sind noch nicht gefallen, doch einem Bericht des britischen Newsdienstes The Inquirer wird schon schmunzelnd diskutiert, dass Pakistan dem indischen Vorbild folgen und -- falls Indien sich für Gnome entscheide -- auf den KDE-Desktop setzen würde. Oder umgekehrt. Zudem würden bereits jetzt Microsoft-Manager mit Flugtickets für New Delhi auf gepackten Koffern sitzen.
In der Tat interessiert sich die Redmonder Softwarefirma intensiv für den asiatischen Markt und wird nicht müde, dessen Bedeutung zu betonen. Die Economic Times rechnet vor, dass Microsoft 75 Millionen US-Dollar in den indischen IT-Markt investiere, während nach China die zehnfache Summe gepumpt werden soll.
Fraglich ist, ob Microsoft von diesen Investitionen dauerhaft profitieren kann, denn immer mehr Staaten wenden sich Open-Source-Software zu. Eine britische Regierungskommission ist jüngst zu dem Schluss gekommen, den Entwicklungsländern vor allem aus Kostengründen zumindest die Prüfung von Software wie Linux zu empfehlen.
Quelle: Heise Online