Anfang der Woche trafen sich zahlreiche Vertreter der IT-Industrie - darunter HP, IBM und Sun - sowie Vertreter der Regierung und Bundesstaaten, um über Möglichkeiten und die weitere Vorgehensweise zu beraten. Bei dem Meeting nahmen auch alle Technologieinstitute des Landes teil.
Die Teilnehmer vertreten einhellig die Meinung, dass Linux ein sicheres, robustes und kosteneffektives System ist.
Ein Teilnehmer des Meeting drückte sich besonders deutlich aus: Microsoft hätte einen Herzinfarkt erlitten, hätten sie an der Sitzung teilgenommen. Das Interesse an Linux bei dem Meeting war augenfällig.
Nach der Tour von Microsoft-Chef Bill Gates zu Wohltätigkeitszwecken im November hat Microsoft der indischen Regierung den Sourcecode von Windows zur Einsicht angeboten. Teile der indischen Regierung sollen den Quellcode für E-Government-Projekte und Bildungsprogramme zur Einsicht bekommen.
Microsofts Offensive in Indien
Zahlreiche Begleitaktionen
Die öffentlichen Ausschreibungen sollen in Zukunft nicht mehr nur auf Microsoft-Produkte ausgerichtet sein oder andere Anbieter ausdrücklich nennen, sondern spezifische Anforderungen in den Vordergrund stellen und damit auch Linux den Weg ebnen.
Die Regierung will zudem spezielle Interessengruppen einrichten, die mit Fachleuten aus Industrie und Lehre besetzt sein sollen, die über weitere Einsatzmöglichkeiten von Linux bei E-Government, Verteidigung und Ausbildung beraten sollen.
Weiters sind Supportservices sowie die Einrichtung von Callcentern für Linux-User geplant. Auch die Inbetriebnahme von Pilotseiten im Netz, die eine Art Feel and Touch für Linux-Applikationen bieten sollen, ist angedacht.
Werbung für Linux
Der Enthusiasmus, der Linux von Institutionen wie dem Bhabha Atomic Research Centre und dem National Information Centre [NIC], die ihrerseits besonderen Wert auf Sicherheit legen, entgegengebracht wird, soll ebenfalls für Linux sprechen.
Linux soll indisch werden
Ein anderer Aspekt des Treffens war die spezifische Umsetzung von Linux für Indien. Es gibt bereits eine Distribution in Hindi, Indix, herausgegeben von Red Hat und dem National Centre for Software Technology. Weitere sollen in Arbeit sein.
Trotz der Begeisterung der Industrie für Linux bemühte sich die indische Regierung besonders hervorzuheben, dass sie den Einsatz von Open Source "in Schwung bringen" will und nichts gegen Microsoft oder andere proprietäre Software hat.
Über die jüngste Initiative von Microsoft, dem Staat Indien Teile seines Source Codes offen zulegen, gab es bei dem Meeting geteilte Ansichten. Manche meinten, Microsoft wolle bloss Flagge zeigen, andere orteten einen "aufrichtigen" Versuch
Quelle: futureZone