Das Portal zeigt angesichts der Diskussion um die Einführung der Gesundheitskarte in Deutschland, wie erfolgreich internet-basierte Lösungen auch im Gesundheitsbereich funktionieren können. Und sie macht deutlich: Der Chip auf der elektronischen Gesundheitskarte allein genügt nicht. Erst durch Vernetzung der Beteiligten untereinander können die Potenziale einer solchen Lösung sinnvoll genutzt werden. 'Der elektronische Austausch von medizinischen Daten zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten - sei es in Form von Arztbriefen oder Patientenakten - ist der Erfolgsfaktor für mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung,' sagt Dr. med. Klaus Juffernbruch, Practice Area Leader Healthcare, IBM Global Business Services.
Patientenakte als Erfolgsfaktor
Die heutige, meist papierbezogene Form der Kommunikation zwischen Arzt und Krankenhaus wird - das macht das dänische Beispiel sehr deutlich - künftig über eine netzbasierte Patientenakte erfolgen. IBM hat eine solche elektronische Patientenakte für das nationale Dänische eHealth Portal sundhed.dk bereits 1993 mit großem Erfolg - wie die neuesten Zahlen dokumentieren - entwickelt.
SUP (Standardized Use of Patient Data), ein Produkt der IBM-Tochter Acure, ist ein Tool, das Patientendaten aus den verschiedensten EPR-Systemen (Electronic Patient Record) extrahiert und zur Verfügung stellt. Die xml-basierten Dateien werden sowohl innerhalb von Krankenhäusern als auch über Krankenhausgrenzen hinaus (zum Beispiel mit niedergelassenen Ärzten) genutzt, wobei der Zugriff nicht auf Ärzte beschränkt ist. Auch Krankenschwestern, Pflegepersonal oder Patienten können die Daten bei entsprechender Berechtigung einsehen. SUP bildet dabei den 'single point of entry'. Derzeit werden rund 1,25 Millionen Patientenakten in Dänemark mit SUP verwaltet.
SUP kann aufgrund einer serviceorientierten Architektur nahtlos in die geplante deutsche Telematikinfrastruktur integriert werden, wobei auch die spezifischen Sicherheitsmechanismen zum Schutz der Patientendaten eingebunden werden können.
Autor: Markus Tofote
Quelle: UMTS-Report, 25.04.2006