Meinel: Keine Gefahr durch Bernsteins Versuch RSA zu knacken
Sowohl durch Verwendung längerer Schlüssel als auch durch Entwicklung neuer Verschlüsselungsverfahren wird die Vertraulichkeit des Datenaustauschs über das Internet auch weiterhin gewährleistet bleiben. Mit diesem beruhigenden Hinweis hat der Trierer Informatik-Professor und Leiter des Instituts für Telemematik, Christoph Meinel, auf einen Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung reagiert. Danach soll angeblich ein "Chaos" ausbrechen, falls es dem US-Mathematiker Daniel J. Bernstein gelingt, mit seiner geplanten neuen Rechenmaschine das Verschlüsselungssystem RSA zu knacken. RSA ist weltweit seit 25 Jahren die wichtigste Geschäftsgrundlage für den elektronischen Handel und basiert auf der Tatsache, dass sich große Zahlen nur äußerst rechenaufwändig in ihre Primfaktoren zerlegen lassen. Die Ankündigung Bernsteins hatte in der Fachwelt für Aufsehen gesorgt. Selbst wenn es der US-Mathematiker wirklich schaffe, bei gleichem Aufwand dreimal so lange natürliche Zahlen zu faktorisieren wie bisher, bekämen Hacker und Geheimdienste mit dieser schnellen Technik noch längst "keinen digitalen Generalschlüssel" in die Hand,betont Meinel.
Der Direktor des Trierer Instituts für Telematik verweist darauf, dass es auch unter Kryptologen, also Experten für Chiffrierung, einen ständigen Wettlauf zwischen Verfahren und Gegen-Verfahren gebe: "Das RSA-Verfahren hat uns 25 Jahre lang geholfen. Jetzt sind eben wieder neue Anstrengungen fällig, um Systeme zu entwickeln, die den erhöhten Anforderungen gerecht werden", sagt Meinel.
Auch kommende Quanten-Computer werden die bisherigen Verschlüsselungstechniken in Frage stellen. Allerdings sind diese Rechner und ihre hohe Leistung derzeit noch Zukunftsmusik, meint Meinel. Als Teil zwei der Doppelstrategie für den Erhalt vertraulicher geschäftlicher und privater Kommunikation über das Internet empfiehlt der Trierer Wissenschaftler zunächst eine Umstellung auf längere Schlüssel. Mit 2048-stelligen Zahlen in Computer gerechter Binärschreibweise (2048 Bit) sieht der Informatik-Professor die Nutzer auf der sicheren Seite.
Die meisten mit der RSA-Technik verschlüsselten Daten werden derzeit mit 1024-Bit Schlüsseln chiffriert. Auch das Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik plädiert laut Pressebericht dafür, spätestens vom Jahr 2006 an nur noch Schlüssel der Länge 2048 Bit zu benutzen.
Quelle: Pressetext Deutschland, 24.08.2002
Sowohl durch Verwendung längerer Schlüssel als auch durch Entwicklung neuer Verschlüsselungsverfahren wird die Vertraulichkeit des Datenaustauschs über das Internet auch weiterhin gewährleistet bleiben. Mit diesem beruhigenden Hinweis hat der Trierer Informatik-Professor und Leiter des Instituts für Telemematik, Christoph Meinel, auf einen Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung reagiert. Danach soll angeblich ein "Chaos" ausbrechen, falls es dem US-Mathematiker Daniel J. Bernstein gelingt, mit seiner geplanten neuen Rechenmaschine das Verschlüsselungssystem RSA zu knacken. RSA ist weltweit seit 25 Jahren die wichtigste Geschäftsgrundlage für den elektronischen Handel und basiert auf der Tatsache, dass sich große Zahlen nur äußerst rechenaufwändig in ihre Primfaktoren zerlegen lassen. Die Ankündigung Bernsteins hatte in der Fachwelt für Aufsehen gesorgt. Selbst wenn es der US-Mathematiker wirklich schaffe, bei gleichem Aufwand dreimal so lange natürliche Zahlen zu faktorisieren wie bisher, bekämen Hacker und Geheimdienste mit dieser schnellen Technik noch längst "keinen digitalen Generalschlüssel" in die Hand,betont Meinel.
Der Direktor des Trierer Instituts für Telematik verweist darauf, dass es auch unter Kryptologen, also Experten für Chiffrierung, einen ständigen Wettlauf zwischen Verfahren und Gegen-Verfahren gebe: "Das RSA-Verfahren hat uns 25 Jahre lang geholfen. Jetzt sind eben wieder neue Anstrengungen fällig, um Systeme zu entwickeln, die den erhöhten Anforderungen gerecht werden", sagt Meinel.
Auch kommende Quanten-Computer werden die bisherigen Verschlüsselungstechniken in Frage stellen. Allerdings sind diese Rechner und ihre hohe Leistung derzeit noch Zukunftsmusik, meint Meinel. Als Teil zwei der Doppelstrategie für den Erhalt vertraulicher geschäftlicher und privater Kommunikation über das Internet empfiehlt der Trierer Wissenschaftler zunächst eine Umstellung auf längere Schlüssel. Mit 2048-stelligen Zahlen in Computer gerechter Binärschreibweise (2048 Bit) sieht der Informatik-Professor die Nutzer auf der sicheren Seite.
Die meisten mit der RSA-Technik verschlüsselten Daten werden derzeit mit 1024-Bit Schlüsseln chiffriert. Auch das Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik plädiert laut Pressebericht dafür, spätestens vom Jahr 2006 an nur noch Schlüssel der Länge 2048 Bit zu benutzen.
Quelle: Pressetext Deutschland, 24.08.2002