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Sonntag, 9.03.2025
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Zahlreiche kleinere Computerpannen

Der Voter News Service (VNS), der den US-Fernsehsendern Befragungsdaten aus Exit-Polls bei US-Wahlen liefern soll, hat bei den Midterm-Wahlen am Dienstag aufgrund eines Computerproblems ebendiese Daten nicht anbieten können. Wie die Washington Post berichtet, waren die TV-Stationen daher auf die tatsächlichen Auszählungsergebnisse angewiesen. Bei den Präsidentenwahlen des Jahres 2000 prognostizierten die US-Sender in der Wahlnacht dreimal vorzeitig unterschiedliche Ergebnisse. Daran haben sie noch heute zu nagen, weshalb der VNS grundlegend neustrukturiert worden ist. Die neuen Systeme waren aber noch in keiner Wahl getestet worden. Die Mitglieder des VNS sind die TV-Stationen ABC, NBC, CBS, CNN, Fox und die Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Sie benötigen die Exit-Poll-Daten um ihre Wahlberichterstattung mit Prognosen zum Endergebnis aufzupeppen. Nachdem sich alle Sender bei der Präsidentschaftswahl 2000 durch mehrmalige Verkündung falscher Endergebnisse blamiert haben, sollte das System grundlegend erneuert werden. Die knappe Wahl wurde schließlich vom US-Höchstgericht entschieden, nachdem in Florida die Stimmen aufgrund von Fehlern alter Wahlmaschinen neu ausgezählt wurden. Was diesmal schief gelaufen ist wird von den Sendern derzeit noch analysiert. Anscheinend war aber das Vertrauen in den Service nicht sehr groß, zumindest ein ABC-Sprecher sagte, der Sender habe "andere Systeme vorbereitet, falls VNS nicht verfügbar sein sollte".

Kleinere Computerpannen gab es auch bei den Wahlen selbst, berichtet die Financial Times Deutschland heute, Mittwoch. So versagten in mehreren Bezirken in Florida die neu angeschafften Wahlcomputer. Wähler mussten stattdessen auf den traditionellen Stimmzettel zurückgreifen. Insgesamt kamen landesweit in mehr als 200 Bezirken erstmals bei einer Wahl Computer mit Touchscreen-Funktion zum Einsatz. Den Republikanern von US-Präsident George W. Bush gelang es, ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus auf 226 Sitze auszubauen (davor 223). Entscheidend ist aber, dass die Republikaner auch die Mehrheit im Senat erobert haben. Ein derartiger Wahlerfolg ist einer Partei, die den Präsidenten stellt, bei den Midterm-Wahlen in den vergangenen 150 Jahren erst dreimal gelungen. Analysten sehen den massiven Einsatz des US-Präsidenten für Kandidaten seiner Partei als Ursache des unerwarteten Erfolges. George W. Bush hat sich damit eine solide Machtbasis bis zu den Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren gesichert.

Quelle: Pressetext Deutschland

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