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Der Schweizer Kanton Genf hat auf der World Summit on Information Society (WSIS) ein elektronischesWahlsystem vorgestellt, das mit Biometrie- und Spracherkennungselementen ausgestattet ist. Die präsentierte Studie ist eine Erweiterung des schon bestehenden E-Voting-Systems und soll nach Angaben eines Kantonssprechers vor allem blinden Menschen das elektronische Wählen erleichtern. Im Kanton Genf wurden in diesem Jahr bereits zweimal Internet-Wahlsysteme bei kommunalen Abstimmungen eingesetzt. Die Bürger erhielten zusätzlich zu den Abstimmungsunterlagen einen 16-stelligen Code, mit dem sie Zugriff auf eine spezielle Webpage erlangten. Nach Eintippen eines weiteren (geheimen) Codes sowie der Angabe des Heimatortes konnten sie dann beispielsweise von zu Hause aus oder im Büro über die Genehmigung von Krediten abstimmen.

Blinden Menschen sei die volle Teilnahme am Internet-Wahlgang wegen der notwendigen Eingaben am Computer-Bildschirm bislang aber verwehrt gewesen, erläuterte der Kantonssprecher im Gespräch mit heise online. Deshalb werde das E-Wahlsystem künftig einen Sprach-Synthesizer unterstützen, der den Anwender auf Wunsch mit Sprachbefehlen durch den Stimmabgabeprozess führt und getroffene Entscheidungen durch passende phonetische Antworten, wie zum Beispiel "Ja", "Nein", "Abbrechen", "Weiter", oder "OK", verarbeitet.

Die Problematik des Ablesens von gedruckten Code-Nummern zur Legitimation der Stimmabgabe soll mit einem biometrischen Fingerabdruckgerät gelöst werden. Hier denken die Entwickler an die Verwendung von SmartCards, bei denen die biometrischen Informationen auf einem Karten-Chip gespeichert sind. Die Authentifizierung würde lokal über einen Kartenleser mit Fingerprint-Scanner erfolgen. Eine Abfrage von zentralen Datenbankbeständen wäre nicht nötig.

Quelle: Heise online, 10.12.2003

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