Ein Test von verschiedenen elektronischen Wählsystemen zeigt, dass sie nur dann sicher sind, wenn sofort parallel ein Papierbeleg ausgedruckt wird. "Diese Kisten sind die teuersten Bleistifte der Welt", sagte am Donnerstag Peter Neumann, Wissenschaftler einer Forschungsgruppe bei SRI International, die sich mit der Erforschung von E-Wahlautomaten befasst. Nach einem mehrtägigen Test von verschiedenen Systemen kamen die Wissenschaftler zu der Erkenntnis, dass keines der Systeme sicher vor Fehlbedienung, Manipulation oder externen Hackerangriffen ist. "Nur ein sofortiger Papierbeleg ist der Garant für die ordnungsgemässe und einmalige Stimmabgabe", ergänzte Neumann die Testergebnisse. Doch ob die Kombination von E-Wahlautomaten mit Druckern wirklich sicherer ist, wird von den Anbietern in Zweifel gezogen: "Da geht dann das Papier aus oder es gibt Papierstau oder der Wähler kommt aus der Kabine und sagt: 'Das ist zwar so gedruckt, aber so habe ich nicht gewählt'", sagt Kathryn Ferguson vom kalifornischen Anbieter Sequoia. Der US-amerikanische Kongress hatte nach dem Wahldebakel in Florida 3,9 Milliarden Dollar (etwa 3,7 Milliarden Euro) bereitgestellt, um das Wahlsystem zu modernisieren. Damit sollten bis 2010 alle US-Wahlen vollelektronisch möglich sein. Doch das Ziel scheint inzwischen kaum noch zu erreichen, denn inzwischen werden auch die Stimmen der Bürgerrechtler immer lauter: "Der Kreditkartenkauf an der Tankstelle ist sicherer, als alles, was es derzeit an elektronischen Wahlsystemen gibt", sagt Kim Alexander von einer kalifornischen Aktivistin-Gruppe.
Quelle: newsByte
