"Wir haben im Bereich der Bundesregierung einige Open-Source-Inseln. Wir wollen aber einen ganzen Kontinent schaffen", sagte Amadeu. Demnächst sollen die mehr als 400.000 elektronischen Wahlmaschinen auf Open Source umgestellt werden.
Bisher setzen nur zwei kleinere Regierungsstellen, Amadeus ITI und die staatliche Nachrichtenagentur, auf Open Source. Kürzlich hat das lateinamerikanische Land jedoch eine Absichtserklärung mit IBM unterzeichnet, wodurch der Einsatz von Plattformen wie Linux durch Regierungsstellen gefördert werden soll.
Amadeu möchte erreichen, dass Brasilien zu einem technologiebegeisterten Land wird, wo jedermann, vom Schüler bis zum Beamten, Open Source statt Windows verwendet. "Eine solche Politik ist in einem Land sinnvoll, wo nur zehn Prozent der Bevölkerung einen Computer haben und die hoch verschuldete Regierung der größte Computer-Käufer des Landes ist", sagte Amadeu.
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Amadeu: Ökonomisch sinnvoll
In diesem Kontext Softwarelizenzen an Unternehmen wie Microsoft zu zahlen, sei ökonomisch untragbar, wenn es gleichzeitig Anwendungen gebe, die unter Linux laufen und wesentlich billiger seien, betont der ehemalige Wirtschaftsprofessor.
Brasiliens möglicher Schritt weg von Windows könnte Beispielwirkung für andere lateinamerikanische Länder haben, um ihre IT-Kosten zu reduzieren, so der brasilianische IBM-Manager Vania Curiati.
Ein Hinwenden zu Linux wäre für Microsoft ein nicht unerheblicher Verlust. Microsoft habe im abgelaufenen Jahr zwischen sechs und zehn Prozent seines in Brasilien erzielten Umsatzes mit Regierungsaufträgen gemacht, so der lokale Microsoft-Manager Luiz Moncau.
Quelle: futureZone, 19.11.2003