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Nach Hack in Las Vegas Aufgabe des Überwachungsprojekts gefordert

Die BündnisGrünen warnen vor dem Einsatz von RFID-Chips in Reisepässen. Auf der IT-Sicherheitskonferenz Blackhat in Las Vegas will der deutsche Experte Lukas Grünwald am vergangenen Freitag demonstriert haben, wie auf den Chips gespeicherte Daten kopiert und zur illegalen Einreise genutzt werden können. Mit frei verfügbaren RFID-Lesegeräten und Informationen auf der Homepage der Internationalen Luftfahrtorganisation (ICAO) sei es möglich gewesen, den Chip zu klonen. "Bei der Festsetzung der Sicherheitsniveaus des Standards waren keine Experten am Werk", kommentierte Grünwald, der Chef des Hildesheimer Consulting-Büros DN-Systems ist.

Die Grüne Innenexperten Silke Stokar: "Wir haben stets vor der überstürzten Einführung einer teuren und unausgereiften Chip-Technik in Reisepässen gewarnt. Das jetzt bekannt gewordene problemlose Duplizieren der Chips, aber auch das Desaster bei der ersten RFID-Massenanwendung während der Fußball-WM und das erfolgreiche Knacken der niederländischen RFID-Pässe macht deutlich: Hier wird mit einer Technik experimentiert, die zwar teuer ist, aber bislang keinen Nachweis für mehr Sicherheit geliefert hat. Das ist Geldverschwendung."

Bevor diese Sicherheitsmängel nicht beseitigt und in einem umfassenden Sicherheitskonzept berücksichtigt seien, müssten Innenminister Wolfgang Schäubles (CDU) übereilte Pläne für die Einführung von Chips auch in Personalausweisen gestoppt werden, forderte Stokar. Eine Sprecherin des Innenministeriums erklärte dagegen, dass "deutsche Reisepässe nicht geklont" werden könnten. Es sei nicht möglich, den gefälschen RFID-Chip in ein Ausweisdokument einzubringen.

Autor(en)/Author(s): (as)

Quelle/Source: de.internet.com, 07.08.2006

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