Die großen deutschen Industrieverbände sehen die Radiofrequenz-Identifikation (RFID) in Deutschland und Europa vor dem Durchbruch. Ihre Markteinführung berge große Chancen für Unternehmen und Mittelstand. Das sind Ergebnisse einer RFID-Fachtagung, die gestern in Berlin von BDI (Bundesverbands der Deutschen Industrie), dem ITK-Branchenverband BITKOM mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums und der CeBIT veranstaltet wurde. Zugleich warnten die Verbände vor einer vermeintlichen "Überregulierung der Technologie" durch übermäßigen Datenschutz.
Datenschützer warnen dagegen vor manchen fragwürdigen Anwendungen der neuen Technologie: etwa dem Einsatz von Hintergrundanwendungen und den Verknüpfungsmöglichkeiten von so genannten Electronic Product Code (EPC) - Seriennummern mit personenbezogenen Profilen. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Vereinigung für Datenschutz, Sönke Hilbrans, erklärte, dass der Handel auch nicht ansatzweise seiner Bringschuld gegenüber den Verbrauchern nachkomme, nämlich die klare Zusicherung zu geben, RFID nur offen, zeitbegrenzt und zweckgebunden in Konsumartikeln zu verwenden. Für Verbraucher gebe es nur eine einzige sinnvolle Reaktion: "Lehnen sie den Kauf von Produkten mit RFID weiterhin ab", sagte Hilbrans.
Die Radiofrequenz-Identifikation (RFID) ermöglicht das berührungslose Identifizieren von Objekten, Waren und Gütern mittels Funkwellen. Sie bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten zur Steigerung der Effizienz in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung.
Autor(en)/Author(s): (as)
Quelle/Source: de.internet.com, 30.06.2006