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Montag, 30.09.2024
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Der Softwarekonzern besetzt die Stelle des "Direktor Public Sector" neu. Künftig wird sich ein ehemaliger Berliner Wirtschaftssenator um die Betreuung der öffentlichen Verwaltungen kümmern. Primäres Ziel: Die schleichende Gefahr Linux soll gebannt werden. Microsoft will in Deutschland nach Informationen der "Financial Times Deutschland" einen neuen Posten zur Betreuung von Kunden aus der öffentlichen Verwaltung schaffen.

In den kommenden Wochen werde der frühere Berliner Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner die Stelle des "Direktor Public Sector" übernehmen, schreibt die Zeitung am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Microsoft hatte erst vor kurzem in München eine spektakuläre Niederlage bei der Vergabe von Softwareaufträgen erhalten. Die Stadt entschied sich trotz der persönlichen Bemühungen von Konzernchef Steve Ballmer, der dafür extra seinen Skiurlaub unterbrach, für das kostenfreie Betriebssystem Linux.

Unterm Strich ist Linux billiger

Erst Ende Mai hatte sich die Münchener SPD-Fraktion für Linux ausgesprochen. Die Stadtverwaltung migriert auf Linux als Client-Betriebssystem und ein Office-Paket aus dem Open-Source-Feld. Die Entscheidung ist nicht nur eine technische, sondern auch eine politische.

Stadträtin Christine Strobl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und SPD-Sprecherin im zuständigen Personal- und Verwaltungsausschuss, sagte gegenüber manager-magazin: "Wir sind uns voll darüber bewusst, dass unsere Entscheidung Signalwirkung hat. Deshalb haben wir uns intensiv mit der Materie auseinandergesetzt."

Linux verspräche, auf Dauer Kosten einsparen zu helfen und dabei noch Vorteile gegenüber Windows zu bieten. Die sehen IT-Fachleute vor allem im Bereich der Sicherheit - wohl der Hauptgrund, warum die öffentliche Hand Richtung Linux tendiert.

Steve Ballmer hat das Linux-Problem fest im Blick. "Wir sehen uns kurz- und mittelfristig mit ernsten Herausforderungen konfrontiert", schrieb er im Juni in einer Mail an seine Mitarbeiter. Dazu zählten das freie Betriebssystem Linux und die gesamtwirtschaftliche Lage.

Das alternative Betriebssystem gewinne an Statur und bedrohe Microsoft, dessen Betriebssystem Windows fast alle PCs der Welt steuert. "Nichtkommerzielle Software-Produkte im Allgemeinen und Linux im Besonderen stellen vom Wettbewerb her für uns und unsere gesamte Industrie eine Herausforderung dar, und sie erfordern unsere Konzentration und unsere Aufmerksamkeit."

Mit der in zwei Jahren erwarteten überarbeiteten Version von Windows mit dem Namen "Longhorn" wolle Microsoft wettbewerbsfähig bleiben, schrieb Ballmer. Er bekräftigte das Ziel der Firma, die Produkte sicherer zu machen und betonte die Notwendigkeit, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Quelle: Manager Magazin

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