Die Innen- und Justizminister der EU haben sich am 28. November 2003 in Brüssel über die Einführung biometrischer Merkmale in Visa und Aufenthaltstiteln geeinigt. In einem zweiten Schritt plant die EU-Kommission zudem die Integration von biometrischen Daten in Pässe. So sollen in Zukunft das Gesichtsbild und die Abdrücke von zwei Fingern in einem in den Dokumenten enthaltenen Chip gespeichert werden. Die Einführung soll nach einer Übergangszeit von drei Jahren nach Vorliegen der technischen Spezifikationen erfolgen, die derzeit erarbeitet werden.
Die Kommission beabsichtigt in einem zweiten Schritt, Vorschläge zur Einführung biometrischer Merkmale in Pässen für Bürger der Europäischen Union vorzulegen. Auch soll im kommenden Jahr über die Einrichtung eines europäischen Visuminformationssystems entschieden werden, das ebenfalls eine Einbeziehung biometrischer Daten vorsieht.
Die Einigung geht zurück auf Vorschläge zur Einführung biometrischer Merkmale, die Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) nach den Anschlägen des 11. September 2001 vorgelegt hatte. Mit der Einigung seien nun die Weichen für eine entscheidende Verbesserung bei der Bekämpfung der illegalen Migration und des Terrorismus gestellt, heißt es dazu aus dem Bundesinnenministerium.
Quelle: Golem, 28.11.2003