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Montag, 8.07.2024
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Visumpflichtige Ausländer, die in Staaten des Schengener Abkommens wie Deutschland, Frankreich oder Italien einreisen wollen, sollen künftig ihren Fingerabdruck und ein Passfoto zum Scannen abgeben. Diese Entscheidung will die EU-Kommission gleich nach der Sommerpause fällen, schreibt der Spiegel. Auf den neuen Sichtvermerken sollen Fotos und Fingerrillen in digitalisierter Form abgespeichert werden. Mit dem Beschluss würde die Kommission auch eine industriepolitische Entscheidung pro Europa treffen, schreibt das Magazin: Für die elektronische Gesichtserkennung auf Basis der gescannten Bilder sind die deutschen Firmen ZN Vision aus Bochum und Cognitec aus Dresden EU-weit Marktführer. Bei der Fingerabdruckerfassung ist die französische Firma Sagem führend.

Die biometrischen Visa haben zwei Vorteile: Die Identität eines Einreisenden soll so einfacher geklärt und die Person darüber hinaus kriminalistisch überprüft werden.

Wie wichtig die Kontrolle ist, belegt jetzt der Feldversuch mit Fingerprint-Visa, den das Bundeskriminalamt seit Mai 2003 in Nigeria durchführt: Schon in den ersten Tagen stellte sich heraus, dass 16,8 Prozent der Antragsteller bereits in deutschen Kriminaldateien registriert waren - also in der Bundesrepublik schon einmal straffällig geworden sind.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten zudem bei ihrem letzten Gipfeltreffen im Juni der Kommission den Auftrag erteilt, die Aufnahme biometrischer Merkmale in die europäischen Reisepässe vorzubereiten. Dann könnte auch das Scannen der Iris, das derzeit noch getestet wird, zur Wahl stehen. Die Entscheidung soll Anfang kommenden Jahres fallen, so der Spiegel. Vom Oktober 2004 an wollen die USA die visafreie Einreise nur noch mit biometrischem Pass gestatten.

Quelle: Golem

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