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Montag, 8.07.2024
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Ein Dutzend neuer technischer Eingaben zur Integration von Biometrie in Pässen während der letzten Woche | Japan und Großbritannien geben im Biometrie-Subkomitee SC 37 den Ton an Während die meisten Branchen im Sommerbetrieb dahindümpeln, herrscht bei den Biometrie-Experten im Augenblick Hochbetrieb.

Zwischen 29. Juli und 1. August ging ein gutes Dutzend Stellungnahmen und technischer Kommentare bei der International Organization for Standardization [ISO] ein.

Fast alle Dokumente, die beim zuständigen ISO-Subkomitee SC 37 eingereicht wurden, stammen von den nationalen Standardisierungs-Körperschaften Japans und Großbritanniens, je eines stammt vom deutschen bzw. südkoreanischen Pendant.

Alle befassen sich mit den Formaten zum Austausch biometrischer Daten zwischen dem Funkchip im Pass oder auf der nationalen ID-Card, Lesegeräten und Datenbanken, in denen sie zum späteren Abgleich gespeichert werden. Am 26. 0ktober 2004 läuft die Frist ab, die von den USA weltweit für die Integration biometrischer Daten in Reisepässen verhängt wurde.

Biometrie im Pass frühestens 2004

JPEGs und Zusatz-Biometrie

Grund für die Hektik ist, dass nationale Regierungen nun ziemlich schnell entscheiden müssen, welche zusätzlichen biometrischen Daten sie in die Funkchips in Karten oder Pässen inkludieren wollen.

Laut einer Übereinkunft unter den Mitliedern der ICAO [International Civil Airlines Organization] - der Inhalt wurde als "Kompromiss" verkauft - hatte man sich für ein JPEG-Bild entschieden, das auf einem Funkchip [RFID, Radio Frequency Identification Chip] im Pass untergebracht werden wird.

Gewählt wurde ein noch nicht bekannter Typus mit relativ großem Speicher, das heißt mindestens 80 K. Es soll dort nämlich noch Platz für zusätzliche biometrische Daten sein, die von den nationalen Standard-Instituten definiert werden. Die Datenfelder dafür sind in den Standards des ISO-Subkomitees SC 17 bereits vorgesehen.

Schielen auf Passbild wird verboten

Ein "Kompromiss", der keiner war

Während die JPEGs in den Pässen erst "on the fly", nämlich nach dem Einlesen am Ankunftsflughafen, gesichtsbiometrisch ausgewertet werden - die Methode bleibt jedem Land selbst überlassen -, müssen zusätzliche Bio-Daten naturgemäß bereits beim Aufladen des Chips als solche vorliegen.

Was von der ICAP und anderen als "Kompromiss" verkauft wurde, erweist sich nämlich als pure technische Notwendigkeit.

Da es keinerlei internationale Normen für die Erfassung biometrischer Gesichtsdaten gibt, sondern so gut wie jede Firma ein proprietäres System verwendet, erwies es sich als unmöglich, eine dieser Methoden bis Oktober 2004 als international verbindlich festzulegen.

Die eingereichten Dokumente

Was sonst noch an technischen Konzepten eingereicht wurde, verrät die ISO-Datenbank - allerdings meistens nur den Titel, denn die Informationspolitik der betreffenden Subkomitees hat sich offenbar geändert, wie man beim Scrolldown an der auffallenden Zunahme gesperrter Dokumente sehen kann.

Die ISO-Datenbank

Quelle: futureZone

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