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Montag, 8.07.2024
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Schlägt die Internationale Organisation für Zivilluftfahrt vor | Lediglich Passfoto in digitaler Form soll auf Pass-Chips gespeichert werden | EU-Innenminister beraten in der Sache in Salzburg Die Innenminister der EU und einiger Beitrittsländer beraten von Donnerstag bis Samstag beim Forum Salzburg über die Einführung biometrischer Daten im Reisepass.

Solche Zusatzinformationen verlangen die USA ab dem kommenden Jahr auch von den Europäern für eine visumfreie Einreise. Laut einer Kompromissvariante sollen jetzt aber nicht Fingerabdrücke oder Iris-Scans auf dem Chip der neuen Pässe gespeichert werden, sondern lediglich das Passfoto in digitaler Form.

Diese Variante hat jedenfalls die Internationale Organisation für Zivilluftfahrt ihren 188 Mitgliedern, darunter auch alle EU-Staaten, empfohlen.

Diese "biometrische Minimalvariante" sei ein Kompromiss, mit dem wohl auch Datenschützer leben könnten, sagte der Leiter des Passreferats im Innenministerium, Heinrich Pawlicek zum Ö1-Mittagsjournal: Der Chip enthalte ja keine neuen Informationen über den Passbesitzer.

Internationale Organisation für Zivilluftfahrt

Europäische Innenminister treffen sich in Fuschl

Fälschungssicher

Der Chip im Pass soll in zweifacher Hinsicht vor Fälschung gesichert sein. Eine Signatur soll vor elektronischen Manipulationsversuchen schützen. Und jeder mechanische Fälschungsversuch soll zur Selbstzerstörung des Chips führen.

Auch in der österreichischen Staatsdruckerei, die die Reisepässe herstellt, hält man den Chip für "äußerst fälschungssicher". Zumindest würde es eines großen Aufwands und einer großen Rechnerleistung bedürfen, um an die digitalen Informationen heranzukommen, ist sich Geschäftsführer Reinhard Gausterer sicher.

Die Geräte, mit denen die Passfotos eingescannt und digitalisiert werden, sind bereits in allen Passämtern in Österreich vorhanden. Sie werden schon jetzt bei der Herstellung von Personalausweisen eingesetzt. Neu kaufen müsse man also lediglich die Chips und die Lesegeräte für die Grenzkontrollen, vor allem an den internationalen Flughäfen.

Ob die neuen Pässe die Österreicher mehr kosten werden, kann das Innenministerium noch nicht abschätzen.

Biometrie-Standard für EU-Pässe

Zentralisierung

Ebenfalls noch unklar ist, wo die neuen Pässe künftig ausgestellt werden sollen. Zur Zeit passiert das auf den einzelnen Passämtern. Künftig könnte aber auch die Staatsdruckerei als zentrale Stelle diese Aufgabe übernehmen.

Der Vorteil wäre wiederum mehr Sicherheit, räumt Heinrich Pawlicek vom Innenministerium ein. In einem zentralen Lager wäre der Diebstahl von Leer-Dokumenten durch Sicherheitsmaßnahmen wesentlich leichter zu verhindern, so Pawlicek.

Die Staatsdruckerei spricht sich jedenfalls für die Zentralisierung aus. Die Entscheidung darüber soll noch heuer fallen - ebenso wie die Entscheidung der EU-Kommission, ob sie ihren Mitgliedsstaaten die Einführung der biometrischen Daten zwingend vorschreibt oder lediglich empfiehlt.

Das alles gilt aber nur für Reisepässe, die ab dem 26. Oktober 2004 ausgestellt werden. EU-Pässe älteren Datums dürfen auch bei Reisen in die USA weiterverwendet werden, bis sie abgelaufen sind.

EU dürfte US-Biometrie-Deadline verfehlen

Quelle: futureZone

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