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Samstag, 23.11.2024
Transforming Government since 2001
IBM Deutschland hat am heutigen Mittwoch in Berlin ein Kompetenzzentrum für E-Government eröffnet. Big Blue stellt dort zusammen mit Business-Partnern und unabhängigen Software-Anbietern vor allem auf Linux basierende IT-Lösungen für den öffentlichen Bereich vor. Die Schwerpunkte liegen bei "Sicherheitsanwendungen wie zum Beispiel der digitalen Signatur sowie bei Bürger-Portalen im E-Government-Umfeld" verriet Jochen Moll, Leiter der IBM Software Group und Sponsor des neuen Anwenderforums. Die gezeigten Lösungen sollen Verwaltungsprozesse optimieren und sie so effizienter und kostengünstiger gestalten. Besucher aus dem Verwaltungssektor können sich beispielsweise über Webformulare und digitale "Bürgermappen" wie "doMap" für die Stadt Dortmund informieren, dank derer Surfer zahlreiche Amtsbesuche virtuell am heimischen PC online tätigen können. Auch E-Procurement-Lösungen, die Beschaffungsprozesse transparenter und effektiver gestalten können, sind zu beschnuppern.

Das Zentrum ist ein wichtiger Schritt zur Erfüllung des Linux-Rahmenvertrags, den Bundesinnenminister Otto Schily im Frühsommer mit IBM abgeschlossen hat. Dem SPD-Politiker kommt es dabei vor allem darauf an, Abhängigkeiten gegenüber einzelnen Softwareanbietern zu verringern, Kosten im Lizenzbereich zu sparen und die Sicherheit im IT-Bereich zu stärken. Das neue Forum liegt strategisch günstig direkt am Spreebogen in der Nähe der beiden Bürotürme des Innenministeriums. IBM hofft nun darauf, mit dem Zentrum Behörden, Kommunen, Länder und den Bund den flächendeckenden Einsatz von Sicherheits- und Open-Source-Lösungen schmackhaft zu machen.

In die gleiche Richtung zielt auch der Ausbau des Linux-Portals des IT-Anbieters im Web. Auf der Site, die über das Online-Angebot für den öffentlichen Sektor nach einer Registrierung zugänglich ist, bietet IBM jetzt drei neue, jeweils rund 70 Seiten umfassende Online-Kurse an. Sie sollen den Umstieg auf freie Software in den Amtsstuben erleichtern. "Der erste richtet sich an Fachanwender", erklärte Tom Schwaller, Open-Source-Evangelist bei IBM Deutschland, gegenüber heise online. In diesem "Linux-Führerschein" würde der Einsatz von Anwendungen wie dem KDE-Desktop oder File-Managern dargestellt. "Der zweite Block wendet sich an Entscheider", erklärt Schwaller weiter, denen beispielsweise vor Augen geführt werde, wie sich mit Linux Geld sparen ließe. Im dritten Teil, der Administratoren ansprechen soll, geht es tiefer in die Technik hinein. "Die echten Freaks können dabei vermutlich aber nichts mehr lernen", sagt Schwaller, die simplifizierende Darstellung mancher Sachverhalte entschuldigend. Die Kurse, die ebenfalls Teil der Umsetzung des Rahmenvertrags mit Schily seien, würden sich eben an eine Einsteigergruppe richten.

Quelle: Heise online

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