Mit der steigenden Zahl elektronischer Veröffentlichungen in der Wissenschaft wächst die Notwendigkeit einer zuverlässigen Archivierung. Dabei werden mit der fortschreitenden technischen Entwicklung immer neue digitale Dateiformate verwendet, die an spezielle Programme und damit an bestimmte Rechnertypen und Betriebssysteme gebunden sind. Ältere Daten sind so mit aktueller Software oft nicht mehr nutzbar.
Aufgabe des Projektes KOPAL ist es, ein kooperativ erstelltes und betriebenes Archivsystem zu erarbeiten, mit dem digitale Daten langfristig gesichert und zur Verfügung gestellt werden können. Als Basis dafür dient das Digital Information Archiving System (DIAS), das in Kooperation zwischen der Königlichen Bibliothek der Niederlande und der Firma IBM entstanden ist.
Die SUB erarbeitet im Rahmen von KOPAL zusammen mit Der Deutschen Bibliothek ein universelles Metadatenformat - ein Format zur Beschreibung der digitalen Archivdokumente - für die Langzeitarchivierung. Darüber hinaus entwickelt die SUB Arbeitsabläufe für das Einstellen der verschiedenen elektronischen Dokumenttypen in das Langzeitarchiv. Dabei gewährleistet die Mitarbeit der Projektpartner in renommierten internationalen Gremien die Einhaltung von internationalen Standards und die Interoperabilität zu weiteren Systemen. Die erforderliche technische Infrastruktur mit einer hochleistungsfähigen Netzwerkanbindung wird von der GWDG bereit gestellt.
Das kooperativ erstellte Langzeitarchivsystem wird interessierten Einrichtungen die Möglichkeit bieten, ihren Nutzern archivierte Daten langfristig zur Verfügung zu stellen. Das Projekt KOPAL ergänzt mit seiner Technik das seit Anfang 2003 vom BMBF mit 800.000 Euro geförderte Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung NESTOR, das ein nationales Konzept sowie Empfehlungen und Grundsätze für die Archivierung digitaler Daten erarbeitet.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.08.2004