Die laufenden Projekte in Deutschland zur computergetützten Verwaltung ("E-Government") dürfen nach Ansicht des Dienstleistungsunternehmens Materna nicht dazu benutzt werden, überholte und ineffiziente Verwaltungsprozesse zu verfestigen. "Wir müssen den Mut haben, Abläufe und Verfahren ganz neu aufzusetzen und nicht nur die alten Methoden in Software zu zementieren, sagte Winfried Materna, Geschäftsführer der Materna GmbH. Gleichzeitig müsse die Veränderungsbereitschaft der Behörden-Mitarbeiter gefördert werden.
Materna warnte die öffentlichen Verwaltungen davor, eGovernment- Projekte zu überfrachten. Es ist wenig hilfreich, von Anfang an so viele Funktionalitäten wie möglich umzusetzen. Sinnvoller sei es, mit einer kleinen Lösung zu beginnen und diese schrittweise auszubauen.
Das Dortmunder Unternehmen baut zusammen mit dem Hamburger Softwarehaus CoreMedia AG ein System zum Management von Inhalten für die Initiative BundOnline 2005, das vom Bundesverwaltungsamt koordiniert wird. Im Rahmen des Projektes haben Bundesbehörden die Möglichkeit, beispielsweise die Betreuung von öffentlichen Informationsangeboten im Internet oder behördeninterner Netzwerke auf einer neuen Technologie-Plattform aufzusetzen. Wir verzeichnen ein riesiges Interesse der Behörden, sagte Materna.
Quelle: Handelsblatt