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Britische Bürger werden nach Angaben von Innenminister Charles Clarke bei der Einführung des biometrischen Personalausweises auf der Insel mit 30 Pfund (umgerechnet 44 Euro) pro Kopf zur Kasse gebeten. Die ID-Card soll zehn Jahre gültig sein und ist mit einem Chip versehen, auf dem digitalisierte Informationen zu individuellen Körpermerkmalen (Gesicht, Fingerabdrücke, Iris) der Ausweisinhaber abgelegt werden können. Die ID-Card-Einführung in Großbritannien ist für das Jahr 2008 geplant. Ein Paket aus ID-Card und biometrischem Reisepass werde nach jetziger Einschätzung 93 Pfund (143 Euro) kosten, teilte der Innenminister weiter mit.
Im Februar hatte das Unterhaus einen Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der Ausweispflicht in Großbritannien verabschiedet. Das Identity Cards Bill sieht unter anderem den Aufbau eines landesweiten Identititätsregisters vor. Dort sollen außer Namen, Geburtsdaten und Geschlecht auch Fingerabdrücke und andere biometrische Merkmale gespeichert werden. Angesichts der Entwicklungen in Großbritannien gehen die meisten Vertreter der europäischen Biometrie-Branche inzwischen davon aus, dass spätestens in zehn Jahren auch ein EU-weites Identitätsregister entstehen wird.

In Deutschland beginnen Städte und Gemeinden am 1. November damit, den neuen elektronischen Reispass für 59 Euro auszugeben. Im so genannten ePass wird im ersten Schritt zunächst nur das Gesichtsbild in digitaler Form auf einem RF-Chip (Radio Frequency) gespeichert. Anfang 2007 sollen dann zusätzlich noch die Abdrücke der Zeigefinger hinzukommen. Eine zentrale Passdatei kann das Bundesinnenministerium nach geltender nationaler Rechtslage nicht aufbauen, für Regelungen auf EU-Ebene verweist das Ministerium lediglich auf die Sprachregelung, wonach eine zentrale Speicherung der Passdaten derzeit "nicht geplant" sei.

Autor: (pmz/c't)

Quelle: Heise online, 14.10.2005

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