Bereits im 2006 hat die Bundesverwaltung in ihrer IKT-Strategie vom Dezember 2006 die Einhaltung von eCH-Standards für verbindlich erklärt. Im letzten Jahr waren die Kantone an der Reihe. Die Rahmenvereinbarung eGovernment zwischen Bund und Kantonen legt fest, dass auf nationaler Ebene die Standards des Vereins eCH «massgeblich» sind. Nach der Standardisierung im eGovernment hat eCH im 2007 mit der Versichertenkarte einen ersten Standard im Gesundheitswesen erarbeitet. Mehrere Mitglieder haben die politischen Vorgaben der Versichertenkarte in der Vernehmlassung von eCH kritisiert. Jürg Römer, Präsident von eCH wies darauf hin, dass die Standards von eCH nicht durch politische Kriterien bestimmt werden dürfen. eCH ist nicht verantwortlich für die politischen Vorgaben und hat diese nicht zu kommentieren. Der Fokus und die Funktionalitäten der Versichertenkarte werden zu recht von der Politik bestimmt, meinte Römer.
Die Thurgauer SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher spielte den Ball an die Branche zurück. Damit das Parlament praxisgerechte und konsensfähige Entscheide treffen kann, müsse die IT-Branche ihre Anliegen frühzeitig in die Politik einbringen. Sind die Entscheide einmal gefällt, so müssen sie umgesetzt werden. "Es kostet viel Energie und Zeit, Fehlentscheide zu korrigieren", erklärte Edith Graf-Litscher. In der Schweiz seien im eGovernment und im eHealth keine grossen Würfe zu erwarten. Generell sei eine Politik der kleinen Schritte die bessere Lösung. Die vielen Bedenken und Widerstände können nur im Dialog mit den betei-ligten Akteuren abgebaut werden. "Gemeinsam geht es besser" führte Graf-Litscher aus und verwies auf die erfolgreiche Arbeit des Public-Private Partnership eCH.
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Autor(en)/Author(s): (ph)
Quelle/Source: Online PC, 10.03.2008