Untersucht wurden 20 definierte Dienstleistungsangebote für Bürger und Unternehmen in den 15 EU-Staaten sowie Norwegen, Island und der Schweiz. Der Umsetzungsgrad der Online-Angebote ist in den untersuchten Ländern im Laufe des Jahres 2003 von 60 auf 67 Prozent gestiegen. Beim Wachstum gegenüber dem Vorjahr liegt Österreich mit 27 Prozentpunkten an erster Stelle.
Bei jenen Dienstleistungen, die vollständig online abgewickelt werden können, liegt Österreich mit 68 Prozent auf Platz zwei. Zum Vergleich: Im Jahr 2002 lag man mit nur 20 Prozent noch auf Platz 16. Der europäische Durchschnittswert liegt in dieser Kategorie bei 45 Prozent. Im Spitzenfeld liegt Österreich bei den Bereichen Finanz-Online, Arbeitsplatzvermittlung, Sozialbeiträge für Mitarbeiter und öffentliche Bibliotheken, erklärte Jürgen Tiefenbacher von Cap Gemini Ernst & Young. Nachholbedarf bestünde im Bereich der persönlichen Dokumente, Genehmigungen und Zulassungen.
Unternehmer profitieren
Ein weiteres Ergebnis: Die Online-Angebote für Unternehmen sind weiterhin besser ausgebaut als die für die Bürger. Serviceangebote für Betriebe erreichten 2003 im Schnitt einen Umsetzungsgrad von 79 Prozent. Bei den Bürger-Dienstleistungen liegt dieser Wert nur bei 58 Prozent. In Österreich liegt das Verhältnis bei 91 Prozent (Unternehmen) zu 77 Prozent (Bürger).
Und ein weiters interessantes Detail: Dienstleistungen, die dem Staat Geld bringen, werden bevorzugt ausgebaut. Als Beispiel werden elektronische Einkommenssteuer- oder Umsatzsteuererklärungen angeführt. Dienste, die einen Service für den Bürger darstellen, wie etwa Genehmigungen oder Registrierungen, liegen in der Rangfolge weit hinten.
Schlusslicht Lichtenstein
Schlusslicht im europäischen E-Government-Vergleich ist übrigens Lichtenstein mit nur 47 Prozent Online-Verfügbarkeit. Knapp davor liegen Deutschland (52 Prozent), Griechenland (54 Prozent) und die Schweiz (55 Prozent).
Quelle: Kurier.at, 29.01.2004