E-Government – so nennt sich die Gesamtheit aller elektronischen Angebote der österreichischen Verwaltung, von der Online-Steuererklärung bis zur Möglichkeit, den Meldezettel gratis herunterzuladen. Europaweit belegt Österreich mit seinem behördlichen Online-Angebot den ersten Rang im E-Government-Ranking.
Fehlende Infrastruktur
Die Schwierigkeiten stecken im Detail: Für viele Verfahren braucht man eine Bürgerkarte, die sich in Österreich noch kaum durchgesetzt hat. Außerdem kann nur ein geringer Teil der Behördenwege tatsächlich online abgewickelt werden. Wie eine im Vorjahr erschienene Statistik zeigte, bieten zum Beispiel die 14 österreichischen Ministerien zu 92 Prozent Formulare zum Download an, nur acht Prozent der Verfahren können tatsächlich von daheim aus über das Netz abgewickelt werden.
Die "Modernität der heimischen Verwaltung" , wie das österreichische E-Government auf der Website www.digitales.oesterreich.gv.at gelobt wird, scheitert vielfach auch an zu wenig Bewusstsein für soziale Realitäten: So tun sich nicht nur ältere Menschen mit dem Online-Angebot schwer, sondern auch jüngere aus bildungsfernen Schichten; diese sind nämlich mangels Englischkenntnissen und Unterstützung aus dem näheren Umfeld kaum fähig, das Internet zu nutzen, wie eine kürzlich publizierte Dissertation gezeigt hat. Eine Bestandsaufnahme von Janko Röttgers, Mariann Unterluggauer und Franz Zeller.
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Quelle/Source: futureZone, 19.09.2008