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Samstag, 23.11.2024
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Eine der größten Herausforderungen der EU ist es, bestmögliche Wege zur Entwicklung von Städten zu intelligenten und nachhaltigen Lebensräumen zu ermitteln. Fast drei Viertel der Menschen in Europa leben in Städten, und auch 70 % des Energieverbrauchs in der EU fällt dort an. Staus verursachen in Europa jährlich Kosten in Höhe von ca. 1 % des BIP, und auch davon sind vor allem städtische Gebiete betroffen. Intelligente städtische Technologien können einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung vieler dieser Herausforderungen leisten.

Mit der Gründung einer Europäischen Innovationspartnerschaft für Intelligente Städte und Gemeinschaften („Smart Cities and Communities“, SCC) möchte die Europäische Kommission die Entwicklung intelligenter städtischer Technologien vorantreiben. Dazu sollen Forschungsressourcen in den Bereichen Energie, Verkehr und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gebündelt und auf eine begrenzte Zahl von Demonstrationsprojekten konzentriert werden, die in Partnerschaften mit Städten umgesetzt werden. Allein im Jahr 2013 sind EU-Mittel in Höhe von 365 Mio. EUR für Demonstrationsprojekte zu solchen technischen Lösungen vorgesehen.

Die Erschließung des Potenzials innovativer, intelligenter Technologien wird derzeit durch zahlreiche Hindernisse erschwert, darunter ein hohes technisches Risiko, unsichere Investitionsrenditen oder aufsichtsrechtliche Schwierigkeiten. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten schrecken viele Unternehmen und Städte zudem vor einem umfassenden und raschen Einsatz innovativer Technologien zurück, auch wenn sie dadurch möglicherweise Kosten sparen und langfristig Emissionen senken könnten.

Darüber hinaus nähern sich die Dienstleistungs- und Wertschöpfungsketten in den Bereichen Verkehr, Energie und IKT einander immer mehr an. Die EU engagiert sich bereits seit vielen Jahren für die Förderung und Umsetzung städtischer Projekte in diesen Bereichen. Diese Bemühungen sollen nun ebenfalls miteinander gebündelt werden, um in allen Sektoren ein „neues Denken“ zu fördern.

Dazu Energiekommissar Günther Oettinger: „Innovationen sind die Triebkräfte der Wettbewerbsfähigkeit Europas und der beste Weg zur Verbesserung der Energieeffizienz. Diese Partnerschaft wird dazu beitragen, dass sich hocheffiziente Heiz- und Kühlsysteme, intelligente Messsysteme, das Echtzeit-Energiemanagement oder Lösungen zum Aufbau ganzer Stadtviertel mit Passivhäusern in immer mehr europäischen Städten durchsetzen.“

Der für Verkehrsfragen zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Siim Kallas, erklärte: „Verkehr ist das Lebenselixier jeder Stadt und unverzichtbar für Menschen und Unternehmen. Doch Verkehrsunfälle, Staus, schlechte Luftqualität und Lärm belasten vor allem die Städte in Europa. Wir müssen Forschung und Innovationen vorantreiben, die uns unserem Ziel näher bringen können, den CO2-Ausstoß in Städten zu minimieren. Dazu müssen wir mit konventionellen Brennstoffen betriebene Autos schrittweise aus unseren Stadtzentren verbannen und intelligente Wege für das Laden von Elektrofahrzeugen und für den Einsatz abgasfreier, geräuscharmer Busse entwickeln."

Vizepräsidentin Neelie Kroes sagte: „Erst durch Informations- und Kommunikationstechnologien werden Städte ‚intelligent’. Diese Technologien können etablierte Industrien dazu bewegen, neue Wege zur Vermeidung von Staus und zur Verbesserung der Energieeffizienz in städtischen Gebieten zu gehen. Gleichzeitig eröffnen sie neue Geschäftsmöglichkeiten und versetzen die Menschen in die Lage, sich bewusst für bestimmte Lösungen zu entscheiden.“

Hintergrund

Die Initiative „Intelligente Städte und Gemeinschaften“ wurde 2011 eingeleitet. Für das erste Jahr (2012) wurden ihr Mittel in Höhe von 81 Mio. EUR zugewiesen, die ausschließlich für die Bereiche Verkehr und Energie bestimmt sind. Gefördert werden Demonstrationsprojekte in einem dieser beiden Sektoren, Kombinationen der beiden Bereiche sind jedoch bislang nicht vorgesehen.

Ab 2013 werden die Mittel von 81 Mio. EUR auf 365 Mio. EUR erhöht, und das Programm deckt nun nicht nur die Bereiche Energie und Verkehr, sondern auch die Informations- und Kommunikationstechnologien ab. Alle geförderten Demonstrationsprojekte müssen nun einen Zusammenhang mit allen drei Bereichen aufweisen. Durch die Bündelung der Ressourcen werden auch Synergien geschaffen.

Mit der Partnerschaft „Intelligente Städte“ trägt die EU dazu bei, strategische Partnerschaften zwischen den relevanten Branchen und europäischen Städten aufzubauen, um städtische Systeme und Infrastrukturen von morgen zu entwickeln und umzusetzen.

Die erfolgreiche Durchführung der Initiative soll zudem durch eine Gruppe hochrangiger Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft – darunter Unternehmensleiter aus FuE-intensiven Branchen, Oberbürgermeister, Vertreter von Regulierungsbehörden und öffentlichen Finanzierungsträgern – unterstützt werden.

Weitere Informationen

Die Mitteilung zu „Intelligenten Städten“ ist abrufbar unter:

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Autor(en)/Author(s): Marlene Holzner, Helen Kearns, Ryan Heath, Nicole Bockstaller, Dale Kidd, Linda Cain

Quelle/Source: Europa, 10.07.2012

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