Intelligente Städte und Gemeinschaften (Smart Cities and Communities, SCC) heißt ein neues Projekt der Europäischen Union (EU). Ziel ist, mit Hilfe von Computertechnik das Verkehrsaufkommen sowie den Energieverbrauch in Städten und Kommunen zu senken.
App mit Echtzeitdaten
Anfänge seien heute schon sichtbar: So könnten in manchen Städten Bürger über Smartphone-Apps in Echtzeit abrufen, wann der Bus komme oder ob es an der nahe gelegenen Leihstationen freie Fahrräder gebe, schreibt Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, in ihrem Blog.
Das sei aber nur ein einfaches Beispiel. Künftig könnten EU-Bürger Energiemanagementsysteme für zu Hause haben, die ihnen in Echtzeit anzeigen, wie viel Energie die Geräte in ihrem Haushalt gerade aufnehmen. Mülleimer könnten der Stadtverwaltung mitteilen, wenn sie geleert werden müssen. Straßenbahnen sollen rekuperierte Bremsenergie ins Netz einspeisen. "Nichts davon ist Science-Fiction", konstatiert Kroes.
Verkehr, Energie, IT
Um solche Systeme zu entwickeln und einzuführen, stellt die EU im kommenden Jahr 365 Millionen Euro bereit. Für 2012 gab es für diesen Bereich nur 81 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen Projekte gefördert werden, die alle drei betroffenen Bereiche - Energie, Verkehr und Informationstechnologien - abdecken.
Derzeit lebten rund 75 Prozent der EU-Bewohner in Städten. 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der EU falle auf Städte. Diese seien auch besonders von Staus betroffen. Staus verursachten im Jahr Kosten in Höhe von etwa 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. "Intelligente städtische Technologien können einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung vieler dieser Herausforderungen leisten", erklärt die EU-Kommission.
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Autor(en)/Author(s): Werner Pluta
Quelle/Source: Golem, 10.07.2012