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Die EU-Kommission forciert Pläne für ein satellitengestütztes Überwachungssystem, das Daten über Umweltverschmutzung, Flutkatastrophen, Waldbrände oder Erdbeben sammeln soll. Bis zum Jahr 2008 sollen drei der für GMES (Global Monitoring for Environment and Security) geplanten elf Erdbeobachtungsdienste einsatzfähig gemacht werden, die der Krisenbewältigung, Land- und Meeresbeobachtung dienen sollen, teilt die EU-Kommission mit. Daten über Flutkatastrophen, Waldbrände oder Erdbeben sollen politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung stehen.

Neben dem Satellitennavigationssystem Galileo sei GMES das zweite Vorzeigeprojekt der europäischen Weltraumpolitik. Der für Unternehmen und Industrie zuständige EU-Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen meint, "dank GMES werden wir besser auf Naturkatastrophen reagieren können. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Raumfahrtindustrie gestärkt". 230 Millionen Euro hat die EU-Kommission zusammen mit der Raumfahrtagentur ESA in das Programm gesteckt. Insgesamt wird das Projekt voraussichtlich von 2006 bis 2013 2,3 Milliarden Euro kosten.

Die EU-Kommission hat nun ein Papier als PDF-Datei online gestellt, in dem sie ihre Pläne umreißt. Es gebe angesichts der Natur- und von Menschenhand gemachten Katastrophen einen gestiegenen Bedarf für GMES, heißt es darin. Dazu kämen auch sicherheits- und verteidigungspolitische Interessen. Beispielsweise könnten mit GMES die Bewegungen von Fangschiffen auf den Meeren überwacht oder ein Tsunami-Frühwarnsystem installiert werden. Das System soll zunächst auf bestehende Kapazitäten aufbauen. Außerdem will sich die EU an einem System für Afrika (AMESD) beteiligen und führt unter anderem Gespräche mit den USA, Russland und China.

Autor: (anw/c't)

Quelle: Heise online, 15.11.2005

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