«Liechtenstein beginnt eine neue Ära in der Kommunikationspolitik», verlautete anfangs 2002 aus dem Regierungsgebäude in Vaduz. Das damalige Liechtenstein-Portal brachte die neugierigen Internet-Nutzer aber kaum ins Staunen. Vielmehr hagelte es von allen Seiten Kritik am Erscheinungsbild und an der lückenhaften Darstellung des Kleinstaates Fürstentum Liechtenstein. Der Fraktionssprecher der Opposition erzählte im Parlament gar unter schadenfrohem Schmunzeln seiner Oppositionskollegen, er habe übers Liechtensteiner Internet-Portal unter dem Stichwort Otmar Hasler vergeblich nach dem Regierungschef gesucht.
Korrektur nach Kritik
Anstelle von Schloss Vaduz in aufsteigendem Nebel empfängt auf der neuen Startseite des Liechtenstein-Portals ein graphisch ansprechender Überblick, der zum weiteren virtuellen Surfen einlädt. Regierungschef Otmar Hasler misst dem erweiterten und überarbeiteten Internet-Auftritt des Fürstentums eine wichtige Bedeutung bei: «ein zentrales Instrument der Kommunikationsstrategie der Regierung».
1200 Websites
Fast ein Jahr hat die Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit an der neuen Internetpräsenz unter der Adresse www.liechtenstein.li gebastelt. Im Gegensatz zum ersten Versuch vor zwei Jahren haben die Mitarbeiter grundlegende technische, graphische sowie inhaltliche Änderungen vorgenommen. Zudem ist das Angebot wesentlich erweitert worden. Auf 1200 Websites - je in englisch und deutsch verfasst - sollen die Benutzer einen umfassenden digitalen Zugang zum Fürstentum Liechtenstein finden. Ein knappes Tausend Bilder und Graphiken vervollständigen die 100 000 Wörter; rund 1000 Links sorgen für erweiterten Informationszugang im Liechtenstein-Portal und führen zu externen Websites - «Ganz Liechtenstein auf einen Klick», wie Regierungschef Hasler beim Startschuss ironisch-stolz erklärte.
Verwaltung mit eGovernment
Die beiden Internet-Auftritte Liechtensteins werden eng miteinander verknüpft. Das neu gestaltete Liechtenstein-Portal wendet sich eher der Aussenwirkung des Fürstentums zu, während das eGovernment-Por- tal der Landesverwaltung (www.llv.li) den elektronischen Zugang zu den Amtsstellen sichert. Die beiden Portale sind miteinander verbunden und verfügen über eine ähnliche Navigation und Darstellung. Inhaltliche Verbindungen und Verweisungen erleichtern den Nutzern den Zugang vom einen zum anderen Medium.
Zu wenig bekannt
Gerlinde Manz-Christ, Leiterin der Stabstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, bezeichnet den neuen Internet-Auftritt als «lebendiges Medium, das fortan laufend aktualisiert und ergänzt wird». Ihn erstaune immer wieder, hatte der Regierungschef bei der Präsentation des ersten Internet-Auftritts gesagt, «wie viel Unwissen oder sehr einseitiges Wissen über unser Land in der Welt besteht». Nicht nur viele ausländische Medien, auch politische Entscheidungsträger verfügten oft nur über falsche oder unvollständige Informationen über Liechtenstein - am Fürstentum soll es nicht liegen, wenn dies weiterhin vorkommen sollte.
Quelle: St. Galler Tagblatt, 13.12.2003