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Donnerstag, 13.03.2025
Transforming Government since 2001
Die Nutzung des Internets als Kommunikationskanal zwischen Staat und Bevölkerung, das so genannte E-Government, ist in der Schweiz noch unterentwickelt. Die Schweizer E-Government-Auftritte seien kaum mehr als elektronische Amtsanzeiger, kommen Hewlett-Packard und ConsultingWord nach einer Umfrage zum Schluss. Die Schweiz nehme bezüglich der Dichte der Internetnutzung zwar eine weltweite Spitzenposition ein, beim E-Government sei sie gemäss internationalen Studien unter den weltweit besten 20 Ländern aber nicht zu finden, teilten Hewlett-Packard Schweiz (HP) und ConsultingWorld heutte Donnerstag an einer Medienkonferenz mit. Der Computerkonzern und das Zuger Beratungsunternehmen befragten im vergangenen Winter alle Kantone, Städte, Hauptorte und den Bund zum Thema E-Government.

Führungsrolle des Bundes gefordert
Die enormen Potenziale der neuen Kommunikationsmöglichkeiten würden zur Zeit wenig genutzt und gingen kaum über die Vermittlung von Verwaltungstexten und -informationen hinaus. Die Verwaltungen verfügen über einen Kommunikationskanal, der primär Kosten verursacht, wie es heisst. Es bestehe die Gefahr, dass die Schweiz international weiter an Terrain einbüsse.

Die Gründe dafür seien die der föderalistischen Tradition folgenden unterschiedlichen Lösungen, weshalb eine klare Führungsrolle des Bundes in Richtung Standardisierung gefordert wäre, heisst es in der Studie. Zudem fehlten die gesetzlichen Rahmenbedingungen in wichtigen Bereichen. Auch sei die Bereitschaft in den Verwaltungen zur Umsetzung nur limitiert vorhanden.

Handlungsbedarf bestehe bei der Formulierung einer klaren Strategie, bei der Prozess-Optimierung und dem Einsatz standardisierter Technologie, aber auch bei der Verwaltungskultur.

Im Februar verabschiedete der Bund eine Strategie, welche die Integration der E-Government-Möglichkeit auf Bundesebene sowie über die Kantone und Gemeinden bis zu den Bürgern zum Ziel hat. Dabei soll das Schwergewicht bei der Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen und in der Verbesserung der Zusammenarbeit liegen.

Digitaler Graben zwischen den Kantonen droht
In der Studie schnitt bei den Kantonen Basel-Stadt am besten ab, Schlusslichter waren Jura und Waadt. Bei den Hauptstädten lag Luzern vorne, Sion, Cham und Sarnen lagen hinten. Generell sei eine starke Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Qualität erkennbar, heisst es. Mit Blick auf die bevorstehenden grossen Investitionen bestehe deshalb die Gefahr eines zunehmenden digitalen Graben zwischen armen und reichen Kantonen.

Quelle: eBund
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