Besonders aufgeschlossen sind die Jüngeren für elektronische Wahlverfahren per Internet. 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Nichtwähler hätten davon Gebrauch gemacht, aber nur 11 Prozent der über 59-Jährigen. „Reisen und berufsbedingte Abwesenheit, zuweilen auch lange Wege oder Bequemlichkeit zählen zu den Hauptgründen, nicht ins Wahllokal zu gehen“, sagte Scheer. Bei Online-Wahlen könnten die Bürger ihre Stimme am heimischen Computer oder einem beliebigen anderen PC mit Internetzugang abgeben. Dass es einen großen Bedarf für eine Alternative zum Gang ins Wahllokal gibt, zeigt der hohe Anteil von Briefwählern. Bei der Bundestagswahl 2005 haben fast 19 Prozent der Wähler die Briefwahl genutzt, was rund 9 Millionen Stimmen entspricht. Allerdings gilt das Briefwahlverfahren als anfällig für Manipulationen. „Niemand kann kontrollieren, wer die Briefwahl beantragt und den Stimmzettel ausfüllt“, sagte Scheer. Dagegen könnten Online-Wahlen einen hohen Sicherheitsstandard bei der Authentifizierung des Wählers sowie bei der Übertragung und Speicherung der Daten gewährleisten. „Elektronische Wahlverfahren sollten die Briefwahl ablösen oder zumindest zusätzlich angeboten werden“, forderte Scheer.
Nach der BITKOM-Umfrage würden auch viele aktive Wähler künftig per Internet wählen. Insgesamt würde fast die Hälfte der Bundesbürger (47 Prozent) ihre Stimme bei Wahlen elektronisch abgeben. Unter den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 57 Prozent. Neben Parlamentswahlen auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene könnten Online-Wahlen auch bei Volksabstimmungen oder Betriebsratswahlen durchgeführt werden. Scheer: „Die Politik sollte in der kommenden Legislaturperiode die rechtlichen Voraussetzungen für elektronische Wahlen schaffen.“
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Quelle/Source: BITKOM, 03.10.2009
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