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Montag, 28.10.2024
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Mehr als 100 US-Städte bauen derzeit eigene drahtlose Netze, um ihren Einwohnern freien oder günstigen Internet-Zugang zu bieten. Sie sehen das Internet als öffentliche Dienstleistung wie Abwasserleitungen, Parks und Freizeitflächen.

Immer mehr US-Städte errichten ihre eigene drahtlose Internet-Infrastrastruktur, um ihren Einwohnern gratis oder günstig Internet-Zugang zur Verfügung zu stellen. "Wir sehen es als eine öffentliche Dienstleistung wie Wasser, Abwasser, Parks und Freizeitflächen", meint beispielsweise Glen Sangiovanni, Bürgermeister von St. Cloud, Florida. Bis zum Herbst will er in der gesamten Stadt gratis drahtlosen Internet-Zugang anbieten.

Derzeit bauen mehr als 100 US-Städte, von Nantucket bis Philadelphia, ihre eigene Netz-Infrastruktur. Weltweit sind es sogar knapp 1.000 Städte und Gemeinden, die Gleiches vorhaben. Der freie oder günstige Netz-Zugang würde die Wirtschaft ankurbeln, Polizeipatrouillen effizenter machen und ärmere Regionen zur Netz-Nutzung ermuntern, so die häufigsten Argumente.

Telekoms sind sauer

Der Gratiszugang ist den Telekoms und Providern naturgemäß ein Dorn im Auge. Auf ihren Druck hin wurde die Errichtung von öffentlichen Gratis-Netzwerken in bereits 13 US-Bundesstaaten gesetzlich eingeschränkt, andere Staaten überlegen ein ähnliches Vorgehen.

Totalabschirmung von WLANs

"Bei so vielen anderen Themen, die Stadtverwaltungen heutzutage beschäftigen - wieso sollten Städte Millionen an Steuergeldern verschwenden, um mit bestehenden Providern zu konkurrieren?", meint Allison Remsen, Sprecherin der U.S. Telecom Association.

Die Stadtverwaltungen wiederum beteuern, sie hätten ursprünglich kein Interesse gehabt, eigene Netzwerke aufzusetzen. Doch die Weigerung von Breitband-Anbietern, drahtlose Netzwerke anzubieten oder bestimmte Regionen zu versorgen, hätte sie zu diesem Schritt gezwungen.

Zwang durch lokales Business

"Wir haben unsere Provider angebettelt, das Service anzubieten - wie wollten nie in diesem Business tätig sein", meint etwa Bill Graham, Bürgermeister von Scottsburg, Indiana. Lokale Geschäftsleute drohten, die Stadt zu verlassen, sollte kein entsprechendes Breitbandservice angeboten werden.

Funkstandard WiMax kommt ins Rollen

Geld vom Homeland Security Department

Von dem Wireless-Boom profitieren durchaus auch kleine Anbieter. "Stadtverwaltungen wollen das Netzwerk gar nicht besitzen, sie wollen einfach den Service anbieten", so Robert Ford von NextPhase Wireless. Budgetmäßig haben viele Städte einen Weg gefunden, ihre Kosten gering zu halten: das Upgrade ihrer Sicherheitsinfrastruktur, gesponsert vom Homeland Security Department, erlaubt den gleichzeitigen Aufbau von WLAN-Funkstationen.

Quelle: futureZone, 05.05.2005

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