Die Verwaltung der US-Stadt Philadelphia will allen Bürgern kostenfreies oder zumindest günstiges WLAN offerieren. Für eine Summe von zehn Millionen USD soll die komplette Stadt mit Hotspots überzogen werden - bei insgesamt 350 Quadratkilometern kein leichtes Unterfangen.
Hunderte, wenn nicht tausende Hotspots sollen vor allem in die Masten der Straßenbeleuchtung untergebracht werden. "Wenn man auf der Veranda mit einem Laptop sitzt, kann man gratis über WLAN surfen", schwärmt Dianah Neff, Chief Information Officer der Stadt. "Die Zeit für die Technologie ist gekommen".
Größtes stadtweites WLAN
Damit wäre Philadelphia die größte Stadt, die ein derartiges Unterfangen in Angriff nimmt. Chaska in Minnesota bietet für 16 USD im Monat ein stadtweites WLAN an - damit werden immerhin 34 Quadratkilometer abgedeckt. Corpus Christi in Texas experimentiert bereits mit WLAN auf 52 Quadratkilometern Fläche. Cleveland hat im vergangenen Jahr 4.000 Hotspots in ausgewählten Regionen aufgestellt. Zu jedem gegebenen Zeitpunkt sind rund 1.000 Personen gleichzeitig eingeloggt.
In New York plant die Stadtverwaltung bereits, 18.000 Laternenmasten für 21,6 Millionen USD jährlich an WLAN-Betreiber zu vermieten. Das Interesse ist vorhanden - T-Mobile USA; NExtel und IDT haben bereits angefragt.
Ein Teil des Deals sieht vor, günstige WLAN-Telefone in armen Gegenden New Yorks anzubieten und dafür weniger Lampenpfostenmiete zu zahlen.
Das Netz in Philadelphia hingegen konzentriert sich auf die Computernutzung - Bürgermeister John F. Street ist selbst ein Tech-Fan. Neben den einmaligen Kosten von zehn Mio. USD kommen jährlich 1,5 Mio. USD an Wartungskosten hinzu.
Quelle: futureZone, 01.09.2004