Heute 197

Gestern 763

Insgesamt 39679322

Sonntag, 27.10.2024
Transforming Government since 2001
US-Regierung plant Internet-Voting für Wähler im Ausland | Experten veröffentlichen Bericht über Sicherheitslücken | Regierung trotzdem überzeugt Das US-Verteidigungsministerium plant die Einführung eines Internet-Voting-Systems, das vor allem für Militärs und im Ausland lebende Staatsbürger entwickelt wurde.

Es soll ihnen ermöglichen, ihre Wahlzettel online anstatt per Post abzugeben. Weil das derzeitige System zu kompliziert sei, beteiligen sich nur rund 50 Prozent an den Wahlen.

Vier von zehn Computer-Sicherheitsexperten, die von der Regierung damit beauftragt wurden, das System auf Herz und Nieren zu prüfen, veröffentlichten nun einen Bericht über die Sicherheitslücken.

Dieser besagt, dass nicht nur eine politische Partei das Wahlergebnis durch einen Angriff auf SERVE [Secure Electronics Registration and Voting Experiment] manipulieren könne, sondern auch Hacker, Kriminelle, Terroristen und fremde Regierungen.

Sicherheitslücken bei US-Wahlcomputern

Wahlkarten können gefälscht und beliebig viele Stimmen abgegeben werden.

Sicherheitslücken bei US-Wahlcomputern

Datenschutz-Risiko

Die Hauptrisiken sehen die Experten in folgenden Punkten:

  • Es gebe keinen Weg, die im System aufgezeichnete Stimme als die vom Wähler abgegebene zu verifizieren.
  • Hacker hätten die Möglichkeit herauszufinden, wie eine bestimmte Person gewählt hat - "ein offensichtliches Datenschutz-Risiko".
  • Das System könnte für Attacken von verschiedenen Seiten verletzlich sein, manche davon schwer nachzuverfolgen.
Für Pentagon kein Grund zum Abbruch

"Wegen der Gefahr von erfolgreichen Angriffen im großen Maßstab empfehlen wir die Entwicklung von SERVE abzubrechen und auch in Zukunft keine ähnlichen Projekte anzugehen, solange das Internet und die Home-Computer-Infrastruktur nicht grundsätzlich neu gestaltet oder unvorhersehbare Sicherheitsdurchbrüche erreicht wurden", so die Experten.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Glenn Flood, erklärte, dass das Pentagon das System für sicher befinde und ein erster Test bereits bei der Präsidentschaftsvorwahl in South Carolina am 3. Februar stattfinden könnte. Mit Sicherheit solle die Technologie aber bei der Präsidentschaftswahl im November angewendet werden.

SERVE-Homepage

Quelle: futureZone, 22.01.2004

Zum Seitenanfang