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Landesrat Werner Frick bezeichnet es als einen Meilenstein in der Wirtschaftsförderung: Heute (21. Dezember) ist das erste papierlose Beitragsgesuch „online“ im Wirtschaftsressort des Landes eingegangen.

Vor einem Computer beobachteten Landesrat Werner Frick, Amtsdirektor Erwin Pardeller und Richard Mittermair von der Südtiroler Informatik AG, wie der digitale Antrag um Wirtschaftsförderung über Internet an das Amt für Handwerk übermittelt wurde. „Diese technische Errungenschaft läutet eine neue Ära in der Südtiroler Wirtschaftsförderung ein und ist gleichermaßen ein Meilenstein für die öffentliche Verwaltung“, freut sich der Landesrat. Mit dem ersten Online-Beitragsansuchen sei ein erster wichtiger Schritt in Richtung Entbürokratisierung und E-Government getan worden. Dies entspreche auch dem Ziel der Landesregierung, verstärkt auf eine elektronische Verwaltung zu setzen.

Das erste Online-Beitragsgesuch ist das Ergebnis eines Pilotprojektes des Landesamtes für Handwerk und der Südtiroler Informatik AG. Gemeinsam haben sie die Schritte von der Informationsbereitstellung über die Erstellung von Gesuchsformularen auf der Homepage des Wirtschaftsressorts bis hin zur Online-Übermittlung erarbeitet. „Bisher gelingt es, ein Gesuch „online“ auszufüllen und „online“ an das Landesamt zu übermitteln“, erklärt Frick. An einer Lösung für die Übermittlung der gesetzlich vorgesehenen Unterlagen sowie der Stempelmarken wird noch gearbeitet. Sie soll innerhalb des Jahres fest stehen.

Die Möglichkeit der Online-Gesuchstellung besteht vorerst nur für Verbände. Innerhalb des Jahres 2006 sollen auch Unternehmer via Internet die Ansuchen einreichen können. In einer ersten Phase des Pilotprojektes werden Gesuche getestet, die gemäß Landesgesetz Nummer 79 Weiterbildungs- und Beratungsmaßnahmen im Bereich Handwerk betreffen. „Sobald wir die Testphase erfolgreich abgeschlossen haben, wollen wir die Online-Gesuchsübermittlung auch auf die Sektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen übertragen“, sagt Amtsdirektor Pardeller.

Der Landesverband für Handwerker war der erste Anwender des papierlosen Förderungsansuchens, da er zur digitalen Unterschrift berechtigt ist. Nach einer Testphase von mehreren Wochen soll die Online-Gesuchsübermittlung auf andere Gesuchssteller ausgedehnt werden.

Die Automatisierung der Gesuchsstellung über Internet bringt Vorteile für den Antragsteller und für das Landesamt: Der Antragsteller erspart sich Zettel und den Weg in das Landesamt. „Die Gesuche müssen nicht mehr auf formelle Fehler überprüft werden, da die Formulare bereits beim Online-Ausfüllen automatisch kontrolliert werden“, erklärt Amtsdirektor Pardeller.

Bei dem Pilotprojekt des Amtes für Handwerk handelt es sich um eine Vorstufe eines weiteren, umfassenderen Pilotprojektes: Das Wirtschaftsressort ist an einem E-Government-Projekt des Landes beteiligt. In konkreten Fall betrifft es die Wirtschaftsförderung einzelner Unternehmen, wie sie im Landesgesetz Nr. 4 von 1997 vorgesehen ist. Dabei soll in nächster Zukunft für Unternehmer die Möglichkeit geschaffen werden, über Internet ein Förderungsgesuch zu übermitteln. „Dieser Bereich ist komplex, bedarf einer gründlichen Arbeit und Schulung der Mitarbeiter“, erklärt Pardeller. Das Projekt wird vom Landesamt für Handwerk in Zusammenarbeit mit dem Organisationsamt sowie externen Fachleuten weiter entwickelt. Das Ergebnis soll dann auch anderen Landesämtern dienen.

Autor: ohn

Quelle: Autonome Provinz Bozen, 21.12.2005

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