Schon jetzt wird auf Serverebene auch in der Verwaltung der Megastadt mit Open-Source-Produkten gearbeitet, man setze Apache-Tomcat-Server ein, erklärte Kamensky. Die Initiatoren gehen nicht davon aus, dass sie alle proprietäre Software ersetzen können, vor allem nicht die eigens für die Stadtverwaltung entwickelten Spezialprogramme. Den Umstieg auf Linux und Open Office möchten die Räte aber erst einmal bilanziert haben. "Ich habe mir gerade Open Office heruntergeladen," sagte Kamensky, "und starte meinen privaten Versuch."
Finanzielle Einsparungen sind das Hauptmotiv für den Vorstoß. Aus Sicht der Steuerzahler, meint Garcetti, sei die Sache aus Geld- und Sicherheitsaspekten eindeutig: "Indem wir die Online-Community mit ins Boot holen, können wir unser Gemeinwesen sicherer machen. Die Open-Source-Software ist ebenso mächtig und sogar sicherer als Produkte, die die Stadt Millionen kosten." Dass mit der Migration der Arbeitsplätze von rund 42.000 öffentlichen Angestellten zunächst auch zusätzliche Kosten entstehen, haben die Abgeordneten allerdings noch nicht auf der Rechnung. Auch die Bemerkung, Support gebe es auch auf Message-Boards im Internet, muss wohl unter Anfangseuphorie gebucht werden. Die drei Stadträte haben allerdings schon Pläne, wofür das eingesparte Geld ausgegeben werden könnte. Es soll dem lange geplanten Ausbau der Los Angeles Police zu Gute kommen: "Freie Open-Source-Software bedeutet mehr Polizei auf den Straßen", überschrieben sie die Erklärung zu ihrem Antrag.
Autor: (Monika Ermert) / (jk/c't)
Quelle: Heise online, 04.02.2005