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Behördenvertreter diskutierten Umstieg von Microsoft zu Linux | Einhelliger Tenor: Wechsel bringt mehr Vor- als Nachteile

Den Umstieg von Windows auf die freie Software Linux diskutierten am Freitag 80 IT-Verantwortliche von Behörden aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol beim ersten Vorarlberger Linux-Kongress. Wie der Veranstalter Linux User Group mitteilte, habe sich dabei eine einhellige Meinung herauskristallisiert: In Summe bringe der Umstieg deutlich mehr Vor- als Nachteile.

Der Aufwand der Umstellung zahle sich aus, betonten die Referenten des Linux-Kongresses.

Die Behörden seien dann nicht mehr von einem einzigen Hersteller abhängig, der Preise und Vertragsbedingungen diktiere. Zudem sei die freie Software stabiler und weise weniger Sicherheitslücken auf. Lizenzkosten fallen keine mehr an.

München wird plattformunabhängig

"Wir nützen jetzt diese Umstellung, um die Abhängigkeit vom Betriebssystem und von Office-Produkten zu minimieren", erklärte Wilhelm Hoegner, IT-Leiter der Stadt München. Um umgekehrt nicht in eine totale Abhängigkeit von Linux zu geraten, setze München auf webbasierte oder zumindest plattformunabhängig programmierte Lösungen.

Status quo der Linux-Migration in München

Schwäbisch Hall spart 50 Prozent

In Wien sieht man den Einsatz von Open-Source-Software differenziert: Da die Stadt bis 2010 mit Lizenzen und Support für Windows und Mircosoft-Office versorgt ist, macht eine zwangsweise Umstellung derzeit keinen Sinn.

Ab Mitte 2005 bietet die zuständig Magistratsabteilung eine freiwillige Umstellung an.

"Wir beobachten die Entwicklung seit 2001. Seit Mitte 2003 schätzen wir Betriebssystem und Open Office für den produktiven Einsatz als 'gut genug' ein", könnten laut Peter Pfläging, Referatsleiter für Netzwerksdienste und Security bei der Stadt Wien, bei etwa 4.800 von 16.000 Arbeitsplatzrechnern Windows durch Linux ersetzen.

Andere Städte haben den Umstieg bereits hinter sich. Horst Bräuner, IT-Leiter von Schwäbisch Hall [Baden-Württemberg, rund 36.000 Einwohner], bezifferte die dadurch erzielten Einsparungen auf 50 Prozent.

Immerhin noch mehr als 20 Prozent sind es in Treuchtlingen [Bayern, 13.000 Einwohner], das vor über zwei Jahren alle Arbeitsplätze umgestellt hat.

Open-Government der Stadt Treuchtlingen

Vereinbart wurde beim Kongress außerdem ein engerer Informationsaustausch sowie eine Zusammenarbeit bei den jeweiligen Umstellungsprojekten.

Website zum Linux Kongress

Quelle: futureZone, 13.11.2004

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