Das sei bedauerlich, weil Österreich noch vor wenigen Jahren eine führende Position eingenommen habe, sagte der Geschäftsführer der RTR GmbH am Dienstagabend. Der Regulator startet nun eine Breitband-Initiative, mit der man wieder Anschluss an die führenden Länder finden will. Dazu zählen in Europa etwa Schweden, die Niederlande oder Belgien, mit Anschlusswerten von 20 Prozent und mehr.
Serentschy betonte, es gehe ihm nicht darum, eine Technologie zu pushen. Die Initiative sei daher breit angelegt und umfasse sowohl Telefonnetze (ADSL), Kabel-TV und Glasfaserkabel-Anschlüsse als auch Wireless LAN. Die Anwendungsgebiete reichen von Videokonferenzen, über E-Government (elektronische Steuererklärung), e-Learning (vernetzte Unis), e-Banking bis hin zum Unterhaltungs- (Spiele und Videos) und Gesundheitsbereich (Chipkarte).
Eine prinzipielle Entscheidung über die Ziele im Breitband-Bereich sollte die Regierung bis zum Herbst 2003 treffen. Mit 50 bis 100 Mill. Euro "könnte man schon etwas machen", sagte Serentschy im Hinblick auf das nötige Volumen der benötigten Finanzmittel. Denkbar seien aber nicht nur direkte Förderungen, sondern auch Private Public Partnership-Modelle.
Die Regierung macht nun einen zaghaften Versuch, den breitbandigen Zugang ins World Wide Web steuerlich zu fördern. Künftig sollen Aufwendungen für den Anschluss und die bis 31. Dezember 2004 anfallenden Grundgebühren von Internetzugängen mittels Breitband-Technik als Sonderausgaben gelten. Abzugsberechtigt sind sowohl Unternehmer als auch Privatpersonen. Voraussetzung ist, dass der Anschlussvertrag nach dem 30. Juni 2003 und vor dem 1. Jänner 2005 abgeschlossen wird.
In Breitband-Internet sieht auch Österreich-Geschäftsführerin von T-Online, Alexandra Reich, den Schlüssel für das Wachstum der Branche. T-Online will demnächst einen neuen Breitband-Tarif vorstellen und künftig auch verstärkt Geschäftskunden ansprechen. Derzeit gebe es 1,6 Mill. Internet-Haushalte in Österreich, 28 Prozent davon verfügen über einen Breitband-Anschluss. 2006 sollen es mehr als die Hälfte der dann erwarteten 1,9 Mill. Anschlüsse sein, sagte Reich.
Quelle: Salzburger Nachrichten