Die DVZ Solution verknüpft die elektronischen Dienstleistungen einzelner Verwaltungen. In der ersten Ausbaustufe enthält das BKS Basis-Dienste wie Behördenführer, Veranstaltungsdatenbank, Suchmaschine, Pressemodul und ein Content-Managementsystem zum Einstellen von Texten und Bildern. Darüber hinaus können in ausgewählten Regionen Bürgerinnen und Bürger mit Hilfe des Bürger-Kontakt-Systems eine ganze Reihe von elektronischen Diensten nutzen wie Online-Informationen und Formulare zu Parkausweisen und zur Abfallentsorgung. Außerdem will das E-Government-System der Wirtschaft die Zusammenarbeit mit den Behörden weiter erleichtern. Dazu stellt das BKS Firmen per Internet beispielsweise Informationen und Formulare für die Genehmigung zum Personenbefördern und zur Transporterlaubnis im Güterkraftverkehr zur Verfügung. Weitere Online-Dienste wie Bauanträge, Internet-Fundbüros, Immobilien- und Jobbörsen, Chatrooms und Internet-Foren sollen noch 2003 integriert werden. Um beispielsweise Bezahlfunktionen als sichere und rechtsgültige Transaktionen über das Internet abzuwickeln, führt die DVZ Solution noch in diesem Jahr elektronische Unterschriften mit digitalen Signaturkarten ein.
Auch die Verwaltungen selbst profitieren von dem neuen BKS. Für die individuellen Fachverfahren in den Kommunen bildet das neue E- Government-System eine Schnittstelle. Zieht beispielsweise ein Bürger innerhalb des Landes um, kann er, sofern sein neuer Wohnort an das BKS angeschlossen ist, ohne Probleme den elektronischen Dienst "Umzug" nutzen.
"Stellvertretend für eine Reihe von weiteren Modellpartnern wie der Landeshauptstadt Schwerin und der Hansestadt Stralsund freue ich mich sehr, dass der Startschuss für die Freischaltung des Bürger-Portals im Landkreis Parchim stattfindet", sagt der Landrat des Landkreises Parchim, Klaus-Jürgen Iredi, und fügt hinzu: "Mit dem Bürger-Kontakt-System schaffen wir ein kostengünstiges und flexibles Angebot von Online-Diensten und verbessern die Effizienz von Verwaltungsdienstleistungen. Unsere Definition des BKS heißt B wie bürgerfreundlich, K wie Kreisverwaltung und S wie serviceorientiert."
Das BKS haben gemeinsam entwickelt das Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern, die Telekom-Tochter T-Systems, die Universität Rostock, die Fraunhofer IDG, das zur Fraunhofer Gesellschaft gehörende ZGDV (Zentrum für Grafische Datenverarbeitung) und Planet internet commerce. Entscheidend für die Finanzierung war die Multimedia-Initiative zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Deutschen Telekom. Dazu Hermann Caffier, Leiter des Geschäftsbereichs Public bei T-Systems: "Wir sind ganz sicher, dass dem Bürger-Kontakt-System weitere erfolgreiche E-Government-Projekte mit dem Land folgen werden."
Staatssekretär Reinhard Meyer aus dem Wirtschaftsministerium ergänzt: "Unternehmen der Wirtschaft erwarten zu Recht, dass Behörden schnell und flexibel reagieren, z. B. wenn es um Investitionen geht. Mit dem Bürger-Kontakt-System machen wir einen Schritt in diese Richtung."
Quelle: Presse Portal, 27.01.2003