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Saturday, 23.11.2024
Transforming Government since 2001
Hamburg vergibt nach eigenen Angaben als weltweit erste Stadt seit Mittwoch öffentliche Aufträge im Internet. Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) stellte am Vormittag eine Ausschreibung für Schulregale ins Netz und startete damit die Online- Vergabe. Unternehmen können zunächst für rund 80 Prozent der von den Behörden benötigten Waren und Dienstleistungen im Wert von jährlich rund 70 Millionen Euro - vom Klopapier bis zur Büroreinigung - Angebote abgeben. Damit werde die führende Rolle Hamburgs beim «E-Government» weiter ausgebaut, unterstrich Peiner. Weltweit gibt es bisher laut Softwareexperten erst einzelne Versuche zur Auftragsvergabe im Netz. Der Bund visiert ihre Einführung bis 2005 an, bisher vergibt nur das Innenministerium wenige spezielle Aufträge elektronisch.

Hamburg erwartet Einsparungen von drei bis fünf Prozent. Im ersten Schritt werden die Verträge aller jährlich etwa 130 zentral von der Finanzbehörde beschafften Waren und Dienstleistungen elektronisch geschlossen. Die erwarteten Einsparungen von 3,5 Millionen Euro seien vor allem auf den stärkeren Wettbewerb zurückzuführen, sagte Peiner.

In den kommenden Jahren soll auch die Vergabe der Ausschreibungen aller anderen Behörden sowie der städtischen Unternehmen einschließlich der Bauleistungen in dieses System des «G2B» (Government to Business) einbezogen werden. Das Auftragsvolumen umfasst insgesamt eine Milliarde Euro im Jahr.

Die Vergabesoftware wurde für rund 200 000 Euro in den vergangenen beiden Jahren von den Unternehmen MATERNA (Dortmund) und Healy Hudson (München) entwickelt. Anbieter bekommen bei der ersten Anmeldung User-Namen und Passwort und können dann ihre Angebote über das Netz aus jedem Winkel der Welt abgeben. Benötigt wird dazu ein PC mit Internetzugang und Browser sowie eine elektronische Signatur. Für eine Übergangszeit können Unternehmen, die keine elektronische Unterschrift haben, noch per Fax mitbieten.

Der Hauptgeschäftsführer der Hamburger Handelskammer, Hans-Jörg Schmidt-Trenz, begrüßte das neue Verfahren «als Chance für Entbürokratisierung und schlankere Verwaltungsabläufe». Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Jürgen Hogeforster» sagte, die Finanzbehörde habe Pionierarbeit geleistet. Die Vergabe von Bauaufträgen müsse möglichst schnell einbezogen werden. Insbesondere für mittelständische Betriebe biete das neue Verfahren gute Möglichkeiten zur Einsparung.

Quelle: Augsburger Allgemeine

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