Das peruanische Parlament hat das Gesetz 1609 verabschiedet, das Behörden bei Beschaffungen die Berücksichtigung freier Software vorschreibt (PDF-Datei, eine englische Übersetzung stellt die Asociación Peruana de Software Libre bereit). Der Einsatz proprietärer Software wird nicht ausgeschlossen, doch könne diese erst nach einem intensiven Vergleich mit anderer Software beschafft werden. Diese Nutzen- und Kostenanalyse solle veröffentlicht werden. Das Gesetz schreibt "Technologieneutralität" vor, das heißt keine staatliche Institution darf sich Hardware beschaffen, auf der nur eine bestimmte Software laufen kann. Dieser Grundsatz solle auch bei Schulungen berücksichtigt werden.
Ein Gesetzesentwurf war vor zwei Jahren vorgelegt worden. Seinerzeit bezog die Software-Lobby Computing Technology Industry Association (CompTIA) gegen die Entwicklung in Peru, aber auch in Kalifornien Stellung. In Kalifornien ist die Entwicklung bislang nicht über eine Empfehlung für Open Source hinausgekommen. Im US-Bundesstaat Massachusetts hingegen ist man bereits einen Schritt weitergekommen. Die dortigen Behörden sollen künftig das OASIS OpenDocument Format nutzen.
Autor: (anw/c't)
Quelle: Heise online, 27.09.2005