Die Kommunen reagieren damit auch auf die immer knapper werdenden finanziellen Mittel. Den vom Gesetzgeber verlangten Verwaltungsaufgaben seien die Städte nicht ohne entsprechende elektronische Datenverarbeitung gewachsen. Diese müsse aber ebenso effizient und sicher wie auch kostengünstig realisiert werden. Einsparungspotenziale ergäben sich unter anderen durch Standardisierung der eingesetzten Soft- und Hardware sowie durch günstigere Einkaufskonditionen bei gemeinsamer Beschaffung.
In den alten Bundesländern werden Synergieeffekte durch Bündnisse kommunaler IT-Dienstleister bereits genutzt, beispielsweise von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung Bayern AKDB oder Dataport in Norddeutschland. Von diesem Konzept wollen nun auch die Gemeinden der Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt profitieren.
Deutschland hinkt bei der Umsetzung von E-Government-Angeboten für die Bürger im europäischen Vergleich allerdings hinterher. "Der faktische Ausschluss des Know-hows privater Software-Anbieter ist der ausschlaggebende Grund dafür, dass Deutschland im europäischen E-Government-Vergleich allenfalls Mittelmaß ist", kritisiert Ulrich Schlobinski, Vorsitzender des Databund e.V., einem Verband privater mittelständischer IT-Dienstleister auf dem kommunalen Markt. Das IT-Beratungsunternehmen Capgemini glaubt hingegen, dass E-Government zu wenig als Wirtschaftsfaktor erkannt werde und zu häufig nur die Kosten betrachtet würden.
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Quelle/Source: Heise online, 12.07.2006