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Donnerstag, 28.03.2024
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Pilotprojekt am Flughafen Amsterdam wird nach einem Jahr als voller Erfolg gewertet | 200 neue Teilnehmer pro Woche | Innenministerium überlegt, klassische Pässe generell durch biometrische Verfahren zu ersetzen | Scan wird mit Daten auf Chipkarte verglichen Auf dem Flughafen Schiphol nahe Amsterdam wird in einem Pilotprojekt seit rund einem Jahr ein Iris-Scanner zur Kontrolle von Fluggästen eingesetzt.

Auch bei Reisen in außereuropäische Länder entfallen dabei für die Teilnehmer des Versuchs die Passkontrollen, was offensichtlich immer mehr Menschen zur Teilnahme bewegt - obwohl die Gebühr für die nötige Chipkarte bereits von 45 auf 99 Euro erhöht wurde, melden sich inzwischen wöchentlich rund 200 neue Teilnehmer an.

Nach einem Jahr werten auch die Initiatoren den Versuch als vollen Erfolg, das Innenministerium überlegt dementsprechend, klassische Pässe generell durch biometrische Verfahren zu ersetzen; und die Einwanderungsbehörde in Rotterdam will Aufenhaltsgenehmigungen mit dem System kontrollieren.

Daneben gibt es laut den Initiatoren auch zahlreiche ausländische Interessenten, die das System übernehmen wollen.

Insgesamt nehmen schon 4.000 Personen an dem Versuch teil. Das Verfahren zur Identitätskontrolle von Reisenden wurde von der niederländischen Grenzpolizei, der staatlichen Einwanderungsbehörde und dem Amsterdamer Flughafen entwickelt.

Flughafen mit Augen-Scanner

Koffer haben keine Augen

Bei dem derzeitgen Versuch vergleicht ein Scanner Details der Iris mit auf einer Chipkarte gespeicherten Daten. Stimmen diese überein, entfällt jede weitere Kontrolle der Identität. Ihr Handgepäck müssen die Reisenden allerdings weiterhin konservativ kontrollieren lassen.

Im Vergleich zum Fingerabdruck liefert die Überprüfung der Iris angeblich schnellere und verlässlichere Informationen.

Sie wird laut den Betreibern weder durch Brillen noch Kontaktlinsen behindert, lediglich Träger einer Sonnenbrille müssen diese während des Scan-Vorgangs abnehmen.

Flughafen Schiphol

Eindeutig, aber auszutricksen

Zwei britische Forscherteams wollen schon 2001 die Fälschungssicherheit von Iris-Erkennungssystemen nachgewiesen haben.

Im Vergleich von mehr als zwei Millionen Bildern zeigten sie, dass die Form der Iris im Auge mindestens so einzigartig ist wie der Fingerabdruck eines Menschen. Die Forscher stießen dabei auf keine einzige Dopplung.

Bei einem umfassenderen Test von biometrischen Zugangskontrollsystemen der Zeitschrift "c't" konnten in diesem Jahr allerdings auch die aufwendigeren Iris-Scanning-Systeme nach einigem Ausprobieren ausgeschaltet werden.

Ein auf mattes Tintendruckerpapier gesprühtes Digitalfoto eines Auges wurde hier von einem System als echtes Auge interpretiert.

Iris genauso einzigartig wie Fingerabdruck

Biometrische Systeme versagen im Test

Erste Tests auch in Frankreich

Auch die französische Fluggesellschaft Air France hat heute angekündigt, auf den Flügen Paris-Tel Aviv erstmals biometrische Erkennungssysteme für die Passagiere zu testen.

Doppelte biometrische Kontrollen beim Check-In und am Flugsteig sollen dabei sicher stellen, dass die an Bord steigenden Fluggäste diejenigen sind, die zuvor bereits ihr Gepäck aufgegeben haben. Das Experiment soll auf freiwilliger Basis ablaufen.

Flughafen Roissy-Charles de Gaulle

Quelle: futureZone

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